Kryptoanlagen : Deutsche sind bullisch, Amerikaner nicht
- -Aktualisiert am
Bitcoin: Deutsche und Schweizer wollen ihn haben, Amerikaner eher loswerden. Bild: Reuters
Während der Bitcoin-Kurs steigt, gehen die Meinungen der Anleger auseinander. In Deutschland und der Schweiz sitzen die Käufer, während in den USA leer verkauft wird.
Das Jahr 2023 hat für Kryptoanlagen gut begonnen: Der Preis von Bitcoin ist in diesem Jahr bisher um 39 Prozent gestiegen. Und immerhin 37 Millionen Dollar sind nach Daten des Verwalters von Digitalanlagen, Coinshares, in diesem Jahr in Kryptoanlagen geflossen – und zwar fast alles in der vergangenen Woche.
Wer allerdings unter diesen Umständen an eine eindeutige Bullenstimmung glaubt, sieht sich getäuscht. Denn 68 Prozent der Mittel flossen in Short-Anlageprodukte, waren also Leerverkäufe. Die Mehrheit der Anleger rechnet demnach offenbar mit wieder fallenden Kursen. Allerdings seien die Meinungen sehr polarisiert, heißt es von Coinshares. So verzeichnet man in Europa, vor allem in Deutschland und der Schweiz, insgesamt hohe Zuflüsse wie auch Abflüsse aus Short-Produkten. Dagegen schrumpften in Hongkong die Kaufpositionen, während in den USA sogar 95 Prozent der neuen Mittel auf Bitcoin-Leerverkäufe entfielen. Global seien in Bitcoin-Käufe nur 5,7 Millionen Dollar geflossen, in Leerverkäufe dagegen 25,5 Millionen Dollar, was die höchsten wöchentlichen Zuflüsse seit Juli 2022 gewesen seien.
Ein positiveres Bild zeichnet der Kryptodaten-Anbieter Amberdata. Demnach ist an der größten Krypto-Optionsbörse Deribit das Verhältnis von Kauf- zu Verkauf-Optionen auf Bitcoin auf den höchsten Stand seit mehr als einem Jahr gestiegen. Mit 66 Prozent aber gibt es immer noch mehr Verkaufsaufträge. Einig sind sich beide hingegen hinsichtlich der Entwicklung des Handelsvolumens. Coinshares beziffert dieses auf 1,6 Milliarden Dollar, was deutlich über dem 90-Tage-Durchschnitt von 990 Millionen Dollar liege. 80 Prozent entfielen auf Bitcoin. Amberdata berichtet sogar über einen Anstieg des Volumens von 375 Prozent gegenüber dem Tiefstand von Ende Dezember und dem höchsten Stand seit der FTX-Pleite.