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Zahlmittel im Darknet : Wie die Internetkriminalität dank Bitcoin floriert

Was sich mit Bitcoins so alles kaufen lässt: Waffen, Drogen und weiteres. Bild: Getty

Bitcoin ist die bevorzugte Zahlungsart von Kriminellen. Mit der Kryptowährung kaufen sie Waffen, Drogen und waschen Geld. Die Ermittler kommen kaum noch hinterher.

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          Seit es die sogenannte Digitalwährung Bitcoin gibt, übt sie auf verschiedene Gruppen eine enorme Anziehungskraft aus. Am Anfang waren es nur Technologiefreaks und Anarchisten, die sich für Bitcoin begeisterten: als ein digitales Zahlungsmittel, das nicht von einer Zentralbank verbreitet wird, sondern von den Nutzern selbst. Später kamen Spekulanten hinzu, die Bitcoin als Anlageklasse entdeckten, den Preis in immer neue Höhen trieben und hofften, irgendwann einen großen Reibach zu machen. Eine dritte Gruppe mischt fast die ganze Zeit kräftig mit, seit Bitcoin 2009 entwickelt wurde: Es sind große Gangster und kleine Ganoven, die auch zum Aufschwung von Bitcoin beigetragen haben. Sie lassen sich ihre kriminellen Machenschaften in Bitcoin bezahlen. Oder sie benutzen Bitcoin oder andere verschlüsselte Wertmarken, um sich im verborgenen Teil des Internets („Darknet“) Waffen, Drogen oder Pornographie zu beschaffen. Oder, was am häufigsten vorkommt, sie waschen Geld über Bitcoin.

          Thomas Klemm
          Sportredakteur.

          Wie breit das kriminelle Spektrum ist, zeigen fünf Vorkommnisse aus den vergangenen Wochen: In Las Vegas wurde der Betreiber eines illegalen Bitcoin-Handelsplatzes festgenommen, nachdem er von einem verdeckten Ermittler bei einer angebahnten Geldwäsche ertappt wurde. Auf Island stahlen Unbekannte 600 Computer, die insgesamt rund 1,5 Millionen Euro wert waren und dazu genutzt wurden, verschlüsselte Währungen wie Bitcoin zu schürfen. Apple-Mitgründer Steve Wozniak sind sieben Bitcoin entwendet worden. Als er sie verkaufen wollte, fiel er auf einen Betrüger herein, der eine gestohlene Kreditkarte verwendete.

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