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Bitcoin-Handel : Japan erlaubt Krypto-Börsen

  • -Aktualisiert am

Bitcoins: Japan treibt den Handel mit der digitalen Währung voran. Bild: Reuters

Mit der Erlaubnis von elf Krypto-Börsen baut Japan seinen Vorsprung im Bitcoin-Geschäft weiter aus. Andere Länder trauen der virtuellen Währung weiterhin nicht über den Weg.

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          Japan treibt den Handel mit der virtuellen Währung Bitcoin weiter voran. Nachdem die japanische Finanzaufsicht im April Bitcoins als gesetzliches Zahlungsmittel anerkannt hat, erteilte sie am Freitag elf Unternehmen die Erlaubnis das Devisengeschäft mit Bitcoins zu betreiben.

          Wie das „Wall Street Journal“ berichtet, ist unter diesen Unternehmen auch der Anbieter „bitflyer“, der nach eigenen Angaben Dienstleistungen für mehr als 800.000 Kunden anbietet. Der Chef von „bitflyer“ Yuzo Kano begrüßte die Entscheidung der japanischen Behörde. „Die Nachfrage nach Handel mit Bitcoins und den damit verbundenen digitalen Dienstleistungen explodiert zurzeit in Japan“, sagt Kano in einer Pressemitteilung, „Japan wird damit zum Epizentrum des Bitcoin-Geschäfts.“

          Nachdem China in diesem Jahr den Bitcoin-Handel stark unterbunden hat, übernimmt Japan im Bitcoin-Devisen-Handel mittlerweile die Führungsrolle: Etwa 50 Prozent des weltweiten Bitcoins-Geschäfts nimmt das Bitcoin/Yen-Devisenpaar ein. Lange Zeit dominierte China den Markt mit virtuellen Währungen, vor einem Jahr übernahm der Währungshandel mit Bitcoin und Yuan noch fast 93 Prozent, doch nach dem chinesischen Verbot von Initial Coin Offerings (ICO) und dem damit einhergehenden Ende einiger auf virtuelle Währungen spezialisierter Devisenhändler, haben viele Bitcoin-Unternehmen ihren Standort nach Tokio verlagert. Auch der Bitcoin-Kurs ging daraufhin auf Talfahrt und verlor 25 Prozent seines Wertes.

          Einen ähnlichen Schritt wie China hat auch Japans wirtschaftlicher Konkurrent in der Region unternommen. Am selben Tag an dem Japan den Krypto-Börsen grünes Licht gibt, hat Südkorea jeglichen Handel mit virtuellen Währungen untersagt. „Korea schlägt den selben Weg wie China ein und teilt die selbe Ansicht, dass der Handel mit virtuellen Währungen und Initial Coin Offerings zu betrügerischen Überweisungen und einem überhitzen Markt führen könnte“, ließ die koreanische Finanzaufsicht verlauten, „die Strafen für jede Überschreitung des Verbots werden hart sein.“

          Die japanische Finanzaufsicht hat den Krypto-Börsen strenge Auflagen für eine Zulassung in Japan gemacht. Um Betrug oder Geldwäsche vorzubeugen, müssen die Firmen neben einer sicheren digitalen Infrastruktur auch die Identität von jedem Kunden sicherstellen. Japan will aber mit der Zulassung von Krypto-Börsen fortfahren: Neben den elf bereits zugelassenen Firmen werden zurzeit 17 weitere von der japanischen Finanzaufsicht einer Überprüfung unterzogen.

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