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Fan-Artikel : Bayern-Fußballstar James führt eigene Kryptowährung ein

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Aus Geld mach Geld: Fußball-Superstar James Rodriguez begibt seine eigenen Kryptowährung. Bild: EPA

Es gibt viele Möglichkeiten, Geld zu verdienen. Auch mit dem Verkauf einer Kryptowährung. Jetzt macht das mit James Rodriguez auch der erste Fußballstar.

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          Die Einführung neuer Kryptowährungen ist zweierlei: Modisch und umstritten. 1632 digitale Brüder und Schwestern der bekannten Kryptowährung Bitcoin listet das Branchenportal Coinmarketcap mittlerweile auf, darunter illustre Namen wie „Halloweencoin“ oder „Madcoin“.

          Nun kommt demnächst offenbar eine weitere hinzu: Der beim FC Bayern München unter Vertrag stehende, kolumbianische Fußballstar James Rodriguez gab in einer Videonachricht den offiziellen Verkaufsstart seiner persönlichen Kryptowährung am 12. Juni bekannt.

          Entwickelt wurde diese vom Finanztechunternehmen Selfsell. James wolle als „Teil der Milleniums-Generation digital die Nase vorn behalten“, heißt es in einer Pressemeldung des Unternehmens. Sein Ziel sei es, eine neue Art der Beziehung zu seinen Fans und Unterstützern zu etablieren und einen neuen Wachstumsmotor für den weltweiten Sportmarkt zu schaffen.

          „Supercooles Experiment“

          Der Name der Währung ist „JR10“, das Kürzel, das James gewählt hat aus seinen Initialen und seiner Rückennummer. Damit will der 26jährige dem Portugiesen Christiano Ronaldo („CR7“) den Thron als oberster Fußballstar streitig machen.

          James sieht die Einführung als „supercooles Experiment“ und wertvolles Geschenk für alle seine Fans. JR10 sei am Dienstag im Vorverkauf über die Selfsell-App erhältlich innerhalb von 12 Sekunden ausverkauft gewesen. Selfsell versteht seine Plattform als Möglichkeit zur Steigerung des persönlichen Wertes und Erweiterung des Einflussbereiches eines Individuums.

          Mit den JR10-Token sollen Eintrittskarten zu Spielen und speziell auf Fans ausgerichtete Souvenirs und Artikel erworben werden können sowie die Teilnahme an Aktivitäten des Fanclubs ermöglichen.

          160 Millionen Token oder acht Prozent sollen James’ Fans gebührenfrei ausschließlich über die App des Unternehmens erwerben können.

          Auf 6,3 Milliarden Dollar beziffert Axel Rose von der BankM das weltweite Finanzierungsvolumen durch Ausgabe neuer Kryptowährungen (ICO) allein im ersten Quartal 2018. Das ist mehr als im gesamten vergangenen Jahr. Anziehend auf Anleger wirkt das Modische, Neue. Hingegen gibt es kaum einen Schutz vor Betrug. Institutionen wie die amerikanische Börsenaufsicht weisen darauf immer wieder mit teilweise ungewöhnlichen Methoden hin.

          Rose beklagt „ein hohes Maß an Anarchie, denn Investorenrechte sind kaum vorhanden“. „Es wird höchste Zeit, dass die junge Industrie, die Emittenten und die technologischen Köpfe gemeinsam einen Regulierungsrahmen schaffen, der Innovation fördert, Transparenz ermöglicht und die Effizienz des Systems erhält.“

          James' Kryptowährung könnte durchaus erfolgreich sein. Wie sich bei von Fußballvereinen aufgenommenen Anleihen immer wieder zeigt, ist die Bereitschaft der Fans, Geld für ihre Stars ohne Gegenleistung auszugeben, enorm hoch.

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