Die zwei Klassen der Schwellenländer
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Markt in Istanbul: Die Türkei ist beispielhaft für die Probleme der Schwellenländer. Bild: Reuters
Bei Anlagen in Schwellenländern ist Vorsicht geboten. Nach der Corona-Pandemie und dem Ukrainekrieg gibt es Gewinner und Verlierer. Exporteure von Rohstoffen profitieren, während Importeuren schwere Zeiten bevorstehen.
Die Schwellenländer, also die Länder mit hohem Nachhol- und Wachstumspotential, sind noch nie eine homogene Anlageklasse gewesen, auch wenn die zahlreichen mit Emerging-Markets-Ausrichtung verkauften Fondsprodukte etwas anderes suggerieren. Nach der Corona-Pandemie und dem Ukrainekrieg teilen sich die Schwellenländer in Gewinner, in der Regel Rohstoffexporteure, und Verlierer, die Rohstoffimporteure, auf. Nichtsdestotrotz hält Nick Eisinger, Portfoliomanager und Ko-Leiter für Schwellenländer bei der amerikanischen Fondsgesellschaft Vanguard, die Emerging Markets, zu denen so unterschiedliche Länder wie China, die Türkei oder Brasilien zählen, für eine herausfordernde und zugleich interessante Anlageklasse.
„Regelmäßig muss der Markt im Abstand von einigen wenigen Jahren eine neue Bewertung vornehmen. Das liegt auch an den politischen Risiken in diesen Ländern“, sagt er im Gespräch mit der F.A.Z. Von einer immensen Heterogenität spricht Bernhard Matthes, Portfoliomanager in der Vermögensverwaltung der Bank für Kirche und Caritas (BKC). „Während die Rohstoffimporteure schweren Zeiten entgegensehen, profitieren die Exporteure. Das gilt nicht nur für Öl, sondern auch für Nahrungsmittel.“ Im Gespräch mit der F.A.Z. erinnert Matthes an den Arabischen Frühling, der letztlich durch einen Anstieg der Nahrungsmittelpreise ausgelöst worden war.
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