Vor der Hauptversammlung : Adidas-Aktionäre mucken auf
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Am 8. Mai ist Hauptversammlung der Adidas-Anteilseigner. Bild: REUTERS
Die Fondgesellschaft Union Investment startet eine Revolte gegen Adidas-Boss Herbert Hainer. Der Vorwurf: Adidas verliere den Anschluss zu Weltmarktführer Nike.
Die Adidas-Aktionäre mucken auf: Vorstandschef Herbert Hainer steht am kommenden Donnerstag (8. Mai) eine unangenehme Hauptversammlung bevor, berichtet die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung. Nachdem der Konzern die Investoren mit den Prognosen für das laufende Jahr enttäuscht hat, startet die Fondsgesellschaft Union Investment nun eine Revolte gegen das Adidas-Management: „Wir werden gegen die Entlastung von Vorstand wie Aufsichtsrat stimmen“, kündigt Fondsmanager Ingo Speich gegenüber der F.A.S. an: „Wir wollen den Konzern wachrütteln.“
Speich begründet das mit dem Konkurrenzkampf in der Branche: „Nike läuft Adidas davon, vor diesem Hintergrund ist es völlig unverständlich, warum der Aufsichtsrat jüngst den Vertrag für Herbert Hainer um volle zwei Jahre verlängert hat.“ Als wenig einsichtig und träge schilt er die Führung in Herzogenaurach. „Wir haben kein Vertrauen mehr.“
Drei Schwachpunkte markiert der Investor an der „Riesenbaustelle Adidas“. Erstens: Andere Sportartikel-Hersteller sind profitabler. Die von Hainer für das Jahr 2015 ausgegebene Zielmarke von 11 Prozent Gewinnmarge sei äußerst unrealistisch, sagt Speich in der F.A.S: „Wieder mal wird ein Ziel verfehlt.“
Und auch den Versprechen auf ein blühendes Geschäft der im Jahr 2006 erworbenen amerikanischen Marke Reebok mag der Fondsmanager nicht mehr glauben: „Die Aktion ist gescheitert, der Reebok-Umsatz ist seit der Übernahme geschrumpft.“ Dies alles führe - drittens - dazu, dass das Vorhaben, Nike als Nummer eins auf der Welt abzulösen, so schnell nicht zu schaffen sei. „Selbst in der Heimat, in Deutschland wie Europa, jagt Nike Adidas Marktanteile ab“, kritisiert Speich.