Wechselkurs : Schweizerische Notenbank stemmt sich gegen starken Franken
- Aktualisiert am
Die Schweizerische Notenbank will verhindern, dass der Franken zu stark an Wert gewinnt. Bild: dpa
Die Schweizerische Notenbank will den Franken weiter nicht aufwerten und hat mit milliardenschweren Devisengeschäften reagiert.
Die Schweizerische Notenbank hat sich in der vergangenen Woche mit milliardenschweren Devisengeschäften gegen eine weitere Aufwertung des Frankens gestemmt. Das geht aus der am Montag veröffentlichten Statistik der Sichteinlagen von Bund und Banken bei der Notenbank hervor: Diese stiegen um gut 3,8 Milliarden auf 539 Milliarden Franken. Zugleich schwächte sich der Franken in den vergangenen Tagen leicht ab und der Euro gewann im Gegenzug an Wert:
Am Montag kostete ein Euro 1,0670 Franken nachdem er in der Vorwoche bei 1,0629 Franken den niedrigsten Stand seit den Marktturbulenzen nach dem Brexit-Votum Ende Juni markiert hatte. Die SNB wollte sich nicht zum Anstieg der Sichteinlagen äußern. „Die gestiegenen Sichteinlagen signalisieren, dass die SNB Deviseninterventionen gemacht hat", sagte Gero Jung, Chefvolkswirt bei Mirabaud Asset Management. Die Experten der Privatbank rechnen weiterhin mit einem starken Franken: Ihr Basisszenario sieht zum Jahresende einen Kurs von 1,06 Franken je Euro vor.
Die SNB will verhindern, dass der Franken zu stark an Wert gewinnt. Denn das macht Schweizer Waren im Ausland teuer und bremst die Exporte. Um ihr Ziel zu erreichen, setzt die SNB auf Negativzinsen von aktuell minus 0,75 Prozent, mit denen sie den Franken für Investoren unattraktiv machen will. Zudem interveniert sie bei Bedarf am Devisenmarkt: Sie druckt Franken und kauft damit Fremdwährungen wie Euro oder Dollar, um den Franken zu schwächen.