China : Yuan erholt sich vom Fünf-Jahres-Tief
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Auch den Chinesen macht der Yuan Sorgen. Bild: dpa
Anfang des Jahres hatte es den Anschein, als ob sich der Kurs des chinesischen Yuan stabilisieren würde. Doch die Sorgen um das Land treiben den Kurs nach unten.
Chinas Landeswährung Yuan hat sich am Donnerstag weiter erholt. Am Mittwoch war sie gegenüber dem Dollar auf den niedrigsten Stand seit fünf Jahren gefallen. In den frühen Morgenstunden wurden für die amerikanische Währung bis zu 6,6045 Yuan bezahlt. Im Januar war der Kurs bis auf 6,592 Yuan gefallen.
Mittlerweile hat der Yuan wieder aufgewertet und hat mit 6,586 Yuan wieder die Tiefstände des Dienstags erreicht. Besonders am Montag hatte die chinesische Währung deutlich an Wert verloren.
Der Abwertungstrend hält nun mittlerweile seit Anfang April an, als sich das Klima um China wieder einzutrüben begann. „Die Wirtschaftsdaten haben sich in den vergangenen Monaten nicht wirklich gebessert, weshalb die Skepsis gegenüber dem Yuan nun wieder zunimmt“, sagte der Pekinger Ökonom Hu Xingdou. Zuvor hatte bereits der Internationale Währungsfonds (IWF) ein trübes Bild gezeichnet: Sollte China die ausufernden Schulden seiner Unternehmen nicht schnell in den Griff bekommen, würde das Land auf „ernsthafte Probleme“ zusteuern. Das Tempo der Reformen müsste dringend beschleunigt werden.
Weil Chinas Wirtschaft so langsam wächst wie seit 25 Jahren nicht mehr und der Außenhandel zunehmend schwächelt, setzen viele Investoren darauf, dass China mittelfristig keine andere Wahl bleibt, als den Yuan stark abzuwerten, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Dies birgt jedoch auch Risiken, weil solche Maßnahmen zu „Abwertungswettläufen“ zwischen verschiedenen Staaten führen können.
Händler erklärten die erneuten Kursverluste am Mittwoch auch mit der Entscheidung des amerikanischen Finanzdienstleisters MSCI, chinesische Aktien nicht in einen am Markt stark beachteten Index aufzunehmen.
Chinas Zentralbank hatte wiederholt versprochen, keine Abwertung herbeiführen zu wollen. Gleichzeitig versucht Peking seit Monaten, seine gewaltigen Devisenreserven einzusetzen, um dem Abwärtstrend entgegenzuwirken. Das neue Tief zum Dollar zeigt nun jedoch, dass diese Bemühungen bisher erfolglos blieben.