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Anlagestau : Deutsche bald mit Geldvermögen von 8 Billionen Euro

Seit 2019 ist das Geldvermögen in Deutschland abermals stark gewachsen. Bild: dpa

Die Deutschen legen so viel wie noch nie in Aktien an. Trotzdem ist es immer noch deutlich weniger als das, was auf Konten angelegt wird.

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          Das Geldvermögen der Deutschen ist trotz der historisch niedrigen Zinsen in den vergangenen Jahren kräftig gewachsen. Im vergangenen Jahr erhöhte sich das private Geldvermögen um knapp 7 Prozent auf den Rekordwert von fast 7 Billionen Euro. Diese Entwicklung ist nicht nur durch die Erholung an den Aktienmärkten im Anschluss an den Corona-Kursrutsch im März 2020 angetrieben worden, sondern vor allem durch das verstärkte Sparen. Die Volkswirte der DZ Bank erwarten im laufenden Jahr eine Fortsetzung des Wachstums. Nach ihrer Prognose dürfte sich das Geldvermögen der Haushalte in Deutschland bis Ende 2022 auf fast 8 Billionen Euro erhöhen.

          Markus Frühauf
          Redakteur in der Wirtschaft.

          Zwar werden die Menschen nach Einschätzung von DZ-Bank-Ökonom Mi­chael Stappel dank zunehmender Lockerung der Corona-Einschränkungen weniger sparen als 2020. „Dafür kann in diesem Jahr wieder mit insgesamt ordentlichen Wertzuwächsen bei Aktien, Fonds und Zertifikaten gerechnet werden“, heißt es in einer aktuellen Analyse des genossenschaftlichen Spitzeninstituts: „Alles in allem dürfte das private Geldvermögen 2021 ähnlich schnell wie im Vorjahr auf dann 7,6 Billionen Euro wachsen.“ Im kommenden nächsten Jahr sei mit einem weiteren Zuwachs auf knapp 8 Billionen Euro zu rechnen.

          Zum Sparen gezwungen

          Während der Lockdown-Maßnahmen der Pandemie waren die Haushalte gezwungen zu sparen. Reisen waren nicht möglich, ebenso wenig Kneipen-, Restaurant- oder Konzertbesuche. Gleichzeitig führten immer mehr Banken negative Zinsen auf Spareinlagen ein. Diese reichen die negativen Zinsen der Europäischen Zentralbank damit an ihre Privatkunden weiter. Das führte dazu, dass die Deutschen so viel in Aktien anlegten wie noch nie zuvor.

          Trotzdem gibt es nach Beobachtung der DZ Bank noch immer einen Geldanlagestau: Habe der Anteil von Sichteinlagen und Bargeld am privaten Geldvermögen vor der Finanzmarktkrise relativ stabil bei 13 bis 14 Prozent gelegen, sei er bis Ende 2020 auf 28,5 Prozent gestiegen. Gleichzeitig hätten die Deutschen mit 40,6 Milliarden Euro fast dreimal so viel in Aktien angelegt wie im Durchschnitt der Jahre zuvor. Es sei aber weniger als ein Fünftel der Summe gewesen, die in Sichteinlagen und Bargeld geflossen sei.

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