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Änderung in Dax und M-Dax : Rheinmetall und Hensoldt steigen an der Börse auf

Wichtiger Mann in der deutschen Waffenproduktion: Rheinmetall-Chef Armin Papperger, hier mit dem „Infanteristen der Zukunft“. Bild: dpa

Nach 23 Jahren muss der Gesundheitskonzern Fresenius Medical Care den Dax verlassen. Die hohen Kursgewinne von Rheinmetall machen den Wechsel nach der Regel Fast Entry nötig.

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          Kurz nach dem Aufstieg der Commerzbank für Linde in den Dax gibt es eine weitere Änderung im deutschen Leitindex. Der Düsseldorfer Waffenhersteller Rheinmetall wird vom 20. März an den Platz von Fresenius Medical Care im Dax einnehmen. Dies gab die Deutsche Börse am späten Freitagabend bekannt.

          Daniel Mohr
          Redakteur in der Wirtschaft.

          Die Börse folgt damit ihrer Regel „Fast Entry“, wonach ein Unternehmen in den 40 Werte umfassenden Index aufsteigt, wenn es wenigstens auf Rang 33 der jüngsten Rangliste nach dem Börsenwert der frei handelbaren Aktien geklettert ist. Dies ist Rheinmetall gelungen, nachdem es im Januar noch auf Platz 37 lag. Der Aktienkurs von Rheinmetall hatte sich unmittelbar nach Kriegsbeginn in der Ukraine verdoppelt. Seit Jahresbeginn ist er um rund ein Drittel gestiegen.

          Rheinmetall ersetzt den aktuell am schwächsten platzierten Dax-Wert. Dies ist der Gesundheitskonzern Fresenius Medical Care, der im Jahr 1999 für Hoechst in den Dax gekommen war. Rheinmetall ist nicht der erste Waffenhersteller im Dax. Auch Airbus verdient einen Teil seines Geldes mit Rüstung. Die Debatte um einen nachhaltigen Dax und ob dies mit Rüstung in Einklang zu bringen ist, ist daher nicht neu für die Börse.

          Rüstung ist auch in der zweiten Börsenreihe gefragt

          Zumal auch in den M-Dax ein Rüstungsunternehmen neu aufsteigen wird, die 2020 an die Börse gegangene Hensoldt AG aus Taufkirchen südlich von München. Auch hier hatte der Kriegsbeginn in der Ukraine für eine Kursverdopplung gesorgt. Seit Jahresanfang kam neuer Schwung in die Aktie mit einem Kursplus von 50 Prozent. Die Bewertung ist mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 13 gleichwohl noch moderat.

          Ebenfalls neu in den M-Dax kommt die Thüringer Jenoptik AG. Auch sie zählt die Rüstungsindustrie zu ihren Kunden, ist mit Lasersensorik, Optik, Optoelektronik, Mechanik und Elektronik aber auch in vielen anderen Bereichen tätig, zum Beispiel als Zulieferer der Halbleiterindustrie. Verlassen müssen den M-Dax die Vereinigte Bioenergie Verbio aus Leipzig und die Darmstädter Software AG. Beide Aktien hatten sich zuletzt sehr schwach entwickelt.

          Im Tec-Dax rückt der Berliner Strahlentechnikspezialist Eckert&Ziegler für den schwäbischen Batteriehersteller Varta nach, dessen Aktie sich sehr weit von früheren Hochs entfernt hat. Im S-Dax muss der Mannheimer Bioethanol-Hersteller Cropenergies dem Stuttgarter Bauspar- und Finanzkonzern Wüstenrot&Württembergische AG weichen.

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