Nachhaltigkeit wird zum Ausschlusskriterium
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Der Markt für die Beratungen zu Themen der Nachhaltigkeit wächst mit Schwung und auch die Regulierung auf dem Gebiet nimmt zu. Zunehmend bestimmen Zertifikate und Bewertungen, wer Geld bekommt und wer nicht.
brn. Frankfurt ⋅ Wahlweise 10, 30 oder fast 40 Milliarden Dollar können die Märkte für Beratung zu Umwelt- oder Nachhaltigkeitsthemen groß sein, je nachdem welcher Marktstudie man glaubt. Dabei wird tendenziell die Umweltberatung höher bewertet. Vermutlich, da der Markt schon länger existiert. Die ganzheitliche Vermessung der Nachhaltigkeit von Unternehmen und Anlagen in den Dimensionen Umwelt (Environmental), Soziales (Social) und Unternehmensführung (Governance), kurz „ESG“, existiert seit rund 20 Jahren. Zunehmend ist das Kürzel ESG in den Vordergrund der Finanzbranche gerückt. Investitions- und Kreditentscheidungen werden ESG-Prüfungen unterzogen, für die Finanzdienstleister neben ihren herkömmlichen Risikoabteilungen weitere Nachhaltigkeitsabteilungen aufbauen.
Auch Regulierer betrachten diese Kriterien. Die Europäische Zentralbank führt derzeit einen Klimastresstest für Europas systemrelevante Banken durch. Zudem sorgte ein Richtlinienentwurf der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) in der deutschen Fondsbranche für Zündstoff. Kern der Angelegenheit war, welche Fondsprodukte als nachhaltig bezeichnet werden dürfen. Beispielsweise dürften in einem nachhaltigen Fonds nur Unternehmensanteile von Konzernen enthalten sein, die ihre Umsätze nur zu einem geringen Anteil aus der Kohleverstromung gewinnen.
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