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Cum-ex-Prozess : „Die Banken fordern von mir 750 Millionen Euro“

  • -Aktualisiert am

Tief im Cum-ex-Steuerskandal verwickelt: Die Hamburger Privatbank M.M. Warburg. Bild: Public Address

Vom Saulus zum Paulus: Anwalt S. verdiente viel Geld mit Cum-ex-Deals und ist nun Kronzeuge der Anklage. Im aktuellen Strafprozess in Bonn legt er im Privatstreit mit der Warburg-Bank nach.

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          Für den schlanken Endvierziger mit den kurz geschorenen dunklen Haaren ist es ein Wiedersehen mit dem großen Sitzungssaal 0.11 am Landgericht Bonn. Zum dritten Mal sitzt der Wirtschaftsanwalt S., der schon seit vielen Jahren in der Schweiz lebt und in Zürich eine Spezialkanzlei für Bankrecht betreibt, im Zeugenstand vor Richter Roland Zickler. Im ersten Cum-ex-Strafprozess gegen zwei britische Börsenhändler brachte S. im Spätherbst 2019 dem Gericht die Abläufe der illegalen Aktienkreisgeschäfte rund um den Dividendenstichtag näher. Im Dezember 2020 sah er sich heftigen Attacken der Strafverteidiger des früheren Generalbevollmächtigten der Privatbank M.M. Warburg ausgesetzt.

          Marcus Jung
          Redakteur in der Wirtschaft.

          Die Warburg-Gruppe und deren im Steuerskandal beschuldigten Miteigentümer Christian Olearius und Max Warburg kennt S. sehr gut. Als rechte Hand des Steueranwalts Hanno Berger, nach Auffassung deutscher Staatsanwälte der „Spiritus Rector“ vieler Cum-ex-Trades, beriet er als Partner der US-Kanzlei Dewey LeBoeuf die Tochtergesellschaft Warburg Invest über Jahre im Aufsichtsrecht. In der strafrechtlichen Aufarbeitung dieser und vieler anderer Geschäfte von Investoren, Banken und Brokern nimmt S. längst eine andere Funktion ein.

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