Krisenbank : Credit Suisse weist Übernahmegerüchte zurück
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Unter Druck: Credit-Suisse-Chef Thomas Gottstein Bild: Reuters
Vorstandschef Gottstein will von dem angeblichen Interesse der US-Bank State Street nichts wissen. Die Commerzbank muss wettbewerbsfähiger werden.
Anleger, die Nervenkitzel mögen, sollten bei der Aktie der Schweizer Großbank Credit Suisse zugreifen. Der Kurs des sich in einer Krise befindenden Instituts fällt durch enorme Schwankungen auf. Das ist auch am Donnerstag so gewesen, als die Kursnotierung zwischen einem Gewinn von mehr als 2 Prozent und einem Verlust von fast 5 Prozent schwankte. Aber das war nichts im Vergleich zum Mittwoch, als die Warnung vor einem Verlust im zweiten Quartal den Aktienkurs zunächst mit bis zu 7,6 Prozent ins Minus schickte. Zum Handelsschluss verzeichnete der Titel aber ein Kursplus von 3,8 Prozent.
Für die beeindruckende Erholung war ein Bericht des Zürcher Finanzportals „Inside Paradeplatz“ verantwortlich, wonach die amerikanische Bank State Street an einer Übernahme der Credit Suisse interessiert sei. Doch diesem Gerücht trat am Donnerstag Vorstandschef Thomas Gottstein auf einer Konferenz der amerikanischen Investmentbank Goldman Sachs entgegen. Er ließ durchblicken, dass eine mögliche Übernahme durch State Street kein Thema ist. Grundsätzlich kommentiere Credit Suisse Marktspekulationen nicht, sagte Gottstein. Er halte sich aber auch an den Rat seines Vaters, dumme Fragen nicht zu beantworten.
Gottstein stellte angesichts des schwierigen Geschäftsverlaufs zudem Sparmaßnahmen in Aussicht. So könnten einige Wachstumsinitiativen etwa in Asien gedrosselt werden. Am Mittwoch hatte die Credit Suisse eingeräumt, auf den dritten Quartalsverlust in Folge zuzusteuern. Allerdings sind diesmal nicht Altlasten die Ursache, sondern die Flaute in Teilen des operativen Geschäfts, insbesondere im Kapitalmarktgeschäft.
Für die Commerzbank hat eine gute Rentabilität nach den Worten von Finanzchefin Bettina Orlopp oberste Priorität. „Unser Hauptziel ist, zu einem Rentabilitätslevel zurückzukehren, das wettbewerbsfähig ist“, sagte Orlopp auf der Goldman-Sachs-Konferenz. Erst dann könne über Investitionsmöglichkeiten nachgedacht werden. Gleichwohl habe die Commerzbank schon umfassende Investitionsprogramme laufen, erklärte sie und verwies auf Maßnahmen zu Modernisierung und Digitalisierung. Eine Zinserhöhung der EZB wäre gut für die Commerzbank, da das Institut sehr „zinssensibel“ sei.