
Vor Rückkehr in Dax : Commerzbank kämpft gegen Trauma
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Die Commerzbank in Frankfurt Bild: dpa
Im September 2018 musste die Commerzbank ausgerechnet für Wirecard Platz im Dax machen. Warum das Kreditinstitut vor einem Comeback steht.
Fast lethargisch hatte der damalige Commerzbank-Chef Martin Zielke im September 2018 den Rauswurf aus dem Dax hingenommen. Sein Nachfolger Manfred Knof und die heutige Finanzchefin Bettina Orlopp ticken anders. Sie ergriffen beherzt die Chance und gaben gut zwei Wochen vor der planmäßigen Veröffentlichung der Geschäftszahlen für 2022 vorab die von der Deutschen Börse als Indexbetreiber für relevant erklärte Gewinngröße „Ebitda“ bekannt.
Wenn die Börse nun Ende Januar die Rangliste nach Marktwerten erstellt, auf deren Basis sie im Februar über den von Linde frei werdenden Platz im Dax entscheidet, wird die Bank plötzlich darauf stehen – voraussichtlich vor dem bisher ersten Dax-Anwärter Rheinmetall. Denn die Commerzbank hat derzeit den im Vergleich zum Rüstungskonzern leicht höheren Börsenwert und erfüllt nun das Basiskriterium „zwei Jahre hintereinander positives Ebitda“. Ihr viertes Quartal 2022 muss mit einem Bruttogewinn von rund 500 Millionen Euro dank hoher Zinseinnahmen gut gelaufen sein. Damit könnte die Commerzbank ihr Trauma „Wirecard“ ablegen: Schließlich hatte ausgerechnet das insolvente Skandalunternehmen, an das die Commerzbank als Kreditgeber viel Geld verloren hat, sie seinerzeit aus dem Dax verdrängt.