Börsenspiel Marktüberblick : Viele Nachrichten - wenig Bewegung
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So richtig erklärbar ist es nicht. Es gab keine wirkliche Entspannung in der Ukraine, den DAX kümmerte das nicht. Am Ende der Börsenwoche stand ein Plus von gut 1,6 Prozent. Damit befindet sich der DAX nun wieder im oberen Drittel der Handels- spanne von knapp 9.000 bis 9.800 Punkten, in der sich der DAX seit Jahresbeginn schwankt.
Auch die Berichtssaison war nicht richtig überzeugend. Zwar blieben große negative Überraschungen aus, aber auch positive waren die Ausnahme. Für den Gesamtmarkt gingen von den vielen Geschäftszahlen keine richtigen Impulse aus.
Auf der Konjunkturseite gab es zwei wichtige Zahlen aus den USA. Am Mittwoch wurde die erste Schätzung für das BIP des ersten Quartals veröffentlicht. Dieses war eigentlich eine dicke negative Überraschung. Die Schätzungen lagen (trotz des harten Winterwetters) bei einem Plus von etwa einem Prozent, gemeldet wurden aber nur 0,1 Prozent. Die Beobachter erinnerten
sich aber an das Wetter und verbuchten das Quartal als Ausrutscher.
Mehr zu den BIP-Zahlen: https://www.faz.net/-gqf-7ovi1
Am Freitag gab es die Bestätigung für diese Einschätzung. Die Arbeitslosenzahlen in den USA überraschten deutlich, allerdings auf der positiven Seite. Die Arbeitslosenquote sank im April von 6,7 auf 6,3 Prozent. Das war der beste Wert seit 2008. Auch die zweite wichtige Zahl war besser als erwartet: Die Zahl der neu geschaffenen Arbeitsplätze lag mit 288.000 spürbar über den Schätzungen.
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Eine steigende Anzahl von Arbeitsplätzen ist das Rückgrat der US-Wirtschaft. Mehr Arbeit bedeutet mehr Lohn und mehr Lohn bedeutet mehr Konsum. Da der private Konsum mehr als zwei Drittel der amerikanischen Wirtschaft bestimmt, besteht für diese Säule also keine größere Gefahr. Eine Reaktion auf die positiven Arbeitsmarktzahlen blieb aber ebenso aus wie die Reaktion auf die negativen BIP-Zahlen.
In der kommenden Woche tagt die EZB. Hier wird zwar viel spekuliert, was die EZB alles tun könnte (die EZB beteiligt sich selber aktiv an diesen Spekulationen), aber die Mehrheit rechnet nicht mit einer Änderung der Zinspolitik.
Es scheint im Moment so zu sein, als ob nicht einmal größere Überraschungen die Börsianer aus ihrer Lethargie reißen können. Die wöchentlichen Änderungen scheinen mehr oder weniger zufällig zu sein. Warten wir’s ab, vielleicht bringt die erste vollständige Woche nach drei verkürzten Handelswochen in Folge wieder etwas mehr Richtung in die Märkte.
Gutes Investieren wünscht das FAZ.NET Börsenspielteam.