
Abgerechnet wird am Ende
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El Salvador möchte Bitcoin-Land werden. Aktuell läuft es aber nicht rund. Doch das ist kein Problem - noch.
El Salvador möchte zum Eldorado der Digitalwährungsszene werden: ein Ort, an dem die Kryptowährungen wenig reguliert sind und man im Alltag an jeder Ecke mit Bitcoin bezahlen kann. Dazu hat der Präsident des mittelamerikanischen Landes Bitcoin als offizielle Währung anerkannt. Damit nicht genug, soll eine Bitcoin-Stadt entstehen, die kluge Köpfe aus der ganzen Welt anziehen soll. Dazu hat das eher arme Land Bitcoin-Anleihen ausgegeben und auch Bitcoin selbst gekauft. Nun kann man lang darüber streiten, wie sinnvoll das Ganze ist. Nicht umsonst hat der Internationale Währungsfonds (IWF) El Salvador dazu aufgefordert, Bitcoin den Status als gesetzliches Zahlungsmittel wieder zu entziehen – ansonsten gibt es wohl das aktuell verhandelte Kreditprogramm nicht. Und ja, ein Bitcoin-Investment ist hochriskant – immerhin ist der Kurs seitdem auch eingebrochen, und Stand jetzt hat das Land mit dem Projekt Verluste gemacht. Was man aber nicht machen sollte: jetzt bereits so tun, als sei das Experiment gescheitert. Dass Kursverluste drohen, ist klar, diese sind aber noch rein virtuell. Genau wie die Gewinne übrigens rein virtuell waren. Das Projekt ist auf mehrere Jahre angelegt. Die Chance, dass es scheitert, ist hoch. Aber es ist eben noch nicht der Zeitpunkt, es jetzt zu beurteilen. Denn abgerechnet wird erst am Ende.