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Termingeschäfte : Bitte fair besteuern!

  • -Aktualisiert am

Hier geht es für manche Richtung Ruin. Bild: dpa

Die neue Besteuerung von Termingeschäften führt in einigen Fällen zu aberwitzigen Steuerbescheiden. Höchste Zeit, dass sich das ändert.

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          Man mag von Derivaten, mit denen Anleger auf Kredit spekulieren können, halten, was man will. Man mag ihnen im Erfolgsfall diesen missgönnen. Und man mag Häme über sie ausschütten, wenn die Spekulationen schiefgehen und sie viel Geld verlieren. Man mag als Politiker der Meinung sein, solcherart Spekulationen seien unsozial oder schädlich (wobei dies noch unter Beweis zu stellen wäre).

          Aber was immer man auch denken mag: Eine faire Behandlung haben alle Bürger verdient, die mit legalen Mitteln versuchen, ihr Geld über den Handel mit Wertpapieren zu vermehren. Dazu gehört nicht, diese ins offene Messer laufen zu lassen. Auch den Gesetzesmachern ist bewusst, dass es eine hohe Kunst ist, sich im undurchsichtigen deutschen Steuerdschungel auszukennen.

          Es hätte sicher andere Möglichkeiten gegeben als die aktuelle Besteuerung von Termingeschäften, die nicht dazu führen, dass der Fiskus massiv von der Substanz der Anleger abkassiert – und darüber hinaus. Verbote, Beschränkungen, selbst höhere oder zusätzliche Steuern auf Gewinne aus Termingeschäften als auf andere Einkünfte – all das hätte vermieden, dass nun einige Anleger vor dem Ruin stehen.

          War das dem Gesetzgeber nicht bewusst? Oder war es Absicht? In beiden Fällen wäre ein „Ja“ eine beschämende Antwort. Unkenntnis mag vor dem Gesetz nicht vor Strafe schützen. Aber sie sollte zumindest die Gesetzgebenden am Gesetzemachen hindern.

          Martin Hock
          Redakteur in der Wirtschaft.

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