Energie : Ölpreis fällt auf neues Jahrestief – Benzin wird billiger
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Der Benzinpreis ist wieder etwas gesunken. Bild: dpa
Innerhalb von drei Tagen ist Öl in dieser Woche mehr als 10 Dollar je Barrel billiger geworden. Kommt es noch zu dem von Analysten vorhergesagten Preisanstieg auf mehr als 100 Dollar?
Der Ölpreis ist am Donnerstag auf ein neues Jahrestief gefallen, auch Benzin ist wieder günstiger geworden.
Am Nachmittag notierte Rohöl der Nordseesorte Brent zeitweise bei 75,76 Dollar je Barrel (Fass zu 159 Liter). Seit Montag sind ein EU-Embargo und ein G-7-Preisdeckel gegen russisches Öl in Kraft. Zugleich schwankt an den Ölmärkten die Einschätzung, wie stark Rezessionssorgen und die Lage in China die Ölnachfrage beeinträchtigen könnten. Nach einem starken Anstieg am Montagmorgen ist der Ölpreis mit erheblichen Schwankungen bis zum Donnerstag um mehr als 10 Dollar gefallen.
Goldman rechnet mit Ölpreis von 115 Dollar
Verschiedene Analysten hatten zuletzt vorhergesagt, es werde in den nächsten Monaten zu einem Preisanstieg für Rohöl auf mehr als 100 Dollar je Barrel kommen. Die Investmentbank Goldman Sachs rechnet sogar mit einem Preisanstieg bis auf 115 Dollar je Barrel innerhalb von drei Monaten.
Bislang aber entwickeln sich viele Energiepreise in diesem Winter moderater, als zuvor erwartet worden war. Versorgungsengpässe sind zumindest bislang nicht aufgetreten, stattdessen lassen Rezessionssorgen viele Preise wieder etwas zurückgehen.
Auch die Inflation insgesamt war schon im November in Deutschland und der Eurozone insgesamt leicht rückläufig gewesen. Ob damit der Höhepunkt der Teuerung schon überschritten ist, ist allerdings unter Ökonomen umstritten.
Benzin und Diesel 1 Cent je Liter günstiger
Unterdessen ist der Benzinpreis auf Wochensicht weiter gesunken. Wie der Autoklub ADAC in seiner wöchentlichen Auswertung der Preise von 14.000 Tankstellen berichtet, fielen die Preise für Diesel und Super E10 um jeweils rund 1 Cent auf 1,729 Euro je Liter für Super E10 und 1,833 Euro je Liter für Diesel.
Der ADAC verwies vor allem auf den starken Preisverfall beim Rohöl, aber auch auf den im Vergleich zum Dollar wieder etwas stärkeren Euro.
Der ADAC berichtet zudem davon, dass die Spritpreise im Tagesverlauf weiterhin sehr stark schwanken. Wer abends zwischen 20 und 22 Uhr tanke, könne im Schnitt rund zwölf Cent je Liter im Vergleich zu den Morgenstunden sparen.
Heizöl verzeichnete am Donnerstag einen weiteren Preisrückgang. Der Preis fiel nach Zahlen des Internetportals Heizoel24 auf gut 114 Euro je 100 Liter. Damit ist Heizöl so günstig wie seit dem Frühjahr nicht mehr – aber immer noch teurer als jemals vor dem Ukrainekrieg. Im März hatte Heizöl zeitweise mehr als 200 Euro je 100 Liter gekostet, im Oktober immerhin noch gut 160 Euro.
Vertreter der Ölbranche hatten zuletzt die Einschätzung vertreten, die aktuellen Heizölpreise seien jetzt auf einem Niveau, auf dem Haushalte kaufen sollten, wenn sie ihren Tank noch nicht gefüllt hätten.