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Dax-Debüt : Porsches Stachel

Porsche Bild: dpa

Die Erstnotiz im Dax ist Porsche geglückt. In Sachen Unternehmensführung ist Porsche alles andere als erstklassig.

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          Das Debüt im Dax ist Porsche geglückt. Natürlich. Der Börsengang ist der IPO-Knaller des Jahres, die unmittelbare Aufnahme in den Dax eine Selbstverständlichkeit, die Erstnotiz in der ersten deutschen Börsenliga erfolgt mit Kursplus. Das nennt man wohl standesgemäß. Doch auch, wenn alle Verantwortlichen versuchen, den Stachel zu ignorieren, er sitzt tief, und er geht nicht weg.

          Man weiß gar nicht, was schlimmer ist: die unterirdische Unternehmensführung im Zuge dieses Volkswagen-Porsche-Miteinanders generell oder die Tatsache, dass der gleichzeitige VW- und Porsche-Vorstandsvorsitzende Oliver Blume immer wieder die Sinnhaftigkeit der Verstrickungen betont – und Interessenkonflikte ausschließt. Noch kann Porsche so auftreten, denn der Erfolg gibt Blume erst mal recht. Das Porsche- und VW-Management wiegt sich aber in falscher Sicherheit, denn die Standards nach ESG (Ökologie, Sozialem und guter Unternehmensführung) werden nicht laxer, sondern strikter. Der Druck wird steigen.

          Noch hat Porsche das Glück, dass sich die Debatte um Nachhaltigkeit vor allem auf das E von ESG, die Ökologie, konzentriert. In diesem Bereich ist der Automobilhersteller top. Die Transformation hin zur Elektrifizierung glückt mit Glanz. Doch die Karawane der Investoren wird an Porsche vorbeiziehen müssen, wenn zunehmend S und G in den Fokus geraten. Davor die Augen zu verschließen ist entweder naiv oder ignorant. Beides ist eines Dax-Konzerns nicht würdig.

          Inken Schönauer
          Redakteurin in der Wirtschaft, verantwortlich für den Finanzmarkt.

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