Die neue Macht der Bankkunden
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Bankkunden bekommen neue Macht nach dem BGH-Urteil. Bild: dpa
Lange konnten Inhaber von Girokonten gegen Gebührenerhöhungen wenig ausrichten. Ein gerade vom Bundesgerichtshof gefälltes Urteil mischt die Karten vielleicht neu – zum Vorteil der Kunden und zum Schrecken der Branche.
Briefe von der Bank sind selten ein Grund zur Freude. An die Zeiten, in denen Zinserhöhungen angekündigt wurden, erinnern sich sicherlich nur noch wenige Menschen. In diesen Tagen geht es eher um Negativzinsen, man versucht Kunden aus einst lukrativen Verträgen herauszudrängen – oder um saftige Gebührenerhöhungen. Seit 2015 sind die Gebühren im Schnitt um 40 Prozent für die Bankkunden gestiegen. So auch in diesen Tagen, in denen es buchstäblich Hunderttausende Kunden kalt erwischt hat. Denn sowohl die Commerzbank als auch die Sparkasse Köln-Bonn drehen kräftig an der Preisschraube, die Konten werden deutlich teurer.
Besonders krass schlägt die Sparkasse Köln-Bonn bei manchen Kunden zu, bei ihr sind bis zu 500.000 Kunden betroffen. Das Geldinstitut schafft das Direktkonto ab, davon sind 50.000 Kunden betroffen. Sie sollen nach einer Übergangszeit neun Euro zahlen, bislang war es ein Euro – eine Preissteigerung von 800 Prozent. Auch für andere Kontomodelle steigen die Preise, wenn auch nicht so stark. Die Commerzbank informierte zuletzt ihre Kunden, dass sie sie von einigen kostenlosen Girokontomodellen automatisch in die teuren „Plus-Konten“ überführt, wenn sie nicht widersprechen – dabei gibt es weiterhin Gratiskonten.
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