
Bankenpleiten : Aus der Traum
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Für die Zinswende verantwortlich: die amerikanische Notenbank Federal Reserve Bild: Reuters
Zinswenden produzieren Verlierer. Doch sie sorgen auch für effizienteren Kapitaleinsatz. Das bietet gute Chancen für Anleger.
Die Hoffnung vieler Marktteilnehmer, die Zinswende werde ohne nennenswerte Verlierer auskommen, ist zerplatzt. Mehrere kleinere amerikanische Banken sind zahlungsunfähig. Wie viel noch nachkommen wird, darüber rätseln derzeit die Märkte.
Sinn und Zweck der Zinswende ist es aber, Kapital zu verknappen und zu verteuern. Nicht jeder ist in der Lage, diesen höheren Preis zu zahlen. Das kennen wir aus der Finanzkrise mit Schwierigkeiten in der Immobilienfinanzierung, das kennen wir aus der Eurokrise mit klammen Staaten, und es wäre ein Wunder gewesen, wenn es nun keine Verlierer gegeben hätte.
Der Hinweis von amerikanischen Wagniskapitalfinanzierern, die höheren Zinsen löschten eine ganze Branche aus und verhinderten die Googles und Facebooks von morgen, verkennt, dass es nicht die Aufgabe der Geldpolitik ist, für eine möglichst große Verbreitung von Geld zu sorgen, auf dass jeder sich mal für ein paar Millionen am Google von morgen ausprobieren darf. Es ist ihre Aufgabe, Geld möglichst genau so knapp zu halten, dass es eine mäßige, aber kontrollierbare Inflation zulässt. Das war bei zehn Prozent Inflation sicher nicht mehr gegeben.
Für Anleger heißt die Zeit knapperen Geldes, genauer hinzuschauen. Das knappe Kapital muss besser und effizienter eingesetzt werden. Wer schafft das und wer nicht? Die Spreu trennt sich vom Weizen. Für manche endet damit ein Traum. Die Erfahrung zeigt aber, dass der Weizen an der Börse ganz eindeutig überwiegt.