
Seltenes Lob : Banken-Regulierung lohnt sich doch
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Sparkassen-Präsident lobt die Regulierung. Das kommt eher selten vor. Bild: dpa
Helmut Schleweis steht nicht im Ruf, ein Fan der Regulierung zu sein. Angesichts des Falls der Silicon Valley Bank ändert er seine Meinung. Das dürfte Folgen haben – über das Ende seiner Amtszeit hinaus.
Den Tag kann sich Bafin-Präsident Mark Branson rot im Kalender anstreichen. Er bekommt Lob. Und nicht von irgendwem, sondern von Sparkassen-Präsident Helmut Schleweis. Und der gehört zu den Verbandsfunktionären, die nun wirklich kaum eine Gelegenheit ausgelassen haben, sich öffentlich an der Regulierung zu reiben.
Gerade die kleineren Institute, also auch so manche der 359 Sparkassen, sollten sich viel weniger mit den bürokratischen Anforderungen der Regulierung beschäftigen müssen, so die mantrahafte Forderung von Schleweis. Weniger Regulierung, mehr Finanzierung von Projekten im Kampf gegen den Klimawandel, so forderte es der Sparkassenpräsident etwa vor rund eineinhalb Jahren. Und auch gegen die Bafin-Anforderung eines höheren Eigenkapitalpuffers bei Immobilienkrediten lief Schleweis Sturm.
Und jetzt: Das, was der Silicon Valley Bank widerfahren ist, könne den deutschen Sparkassen nicht passieren, sagt Schleweis und nennt als Grund die deutlich bessere Regulierung hierzulande im Vergleich zu den USA, wo den kleineren Instituten unter Donald Trump wieder eine deutlich längere Leine gegeben wurde.
Möge Schleweis recht behalten, und mögen Branson und seine Mitarbeiter den deutschen Finanzsektor vor Ungemach schützen. Noch ist Schleweis neun Monate im Amt. Sich bis dahin an der Regulierung abzuarbeiten dürfte ihm jetzt deutlich schwerer fallen. Und seinem Nachfolger Ulrich Reuter auch.