Jetzt geht’s an die Provisionen
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Fahnen der Europäischen Union vor dem Sitz der EU-Kommission in Brüssel Bild: Reuters
Die EU-Kommission will Provisionen in der Geldanlage verbieten. Die Finanzbranche ist dagegen, die Verbraucherschützer dafür. Und was ist mit den Kunden?
Ein alter Streit kocht in diesen Tagen wieder hoch. Fast hatte man ihn vergessen, schließlich sind mittlerweile mehr als zehn Jahre vergangen, seitdem die Kontrahenten zuletzt im Clinch lagen. Doch seit die irische EU-Kommissarin Mairead McGuinness, zuständig für Finanzdienstleistungen, Finanzstabilität und Kapitalmarktunion, sich kurz vor Weihnachten 2022 erstmals dazu äußerte, ist die Finanzbranche in Unruhe. Eine Unruhe, die in den vergangenen Wochen noch zugenommen hat, weil die Kommissarin aus ihren vagen weihnachtlichen Andeutungen Ernst zu machen scheint. Spätestens Anfang Mai will sie einen Vorschlag machen, der besonders die deutschen Banken scharf treffen könnte: McGuinness will Provisionen in der Geldanlage verbieten.
Warum dies insbesondere bei deutschen Geldinstituten und Fondsgesellschaften zu einem Aufschrei führt, lässt sich an einer einzigen Zahl erklären: 80 Prozent der in Deutschland an Privatanleger verkauften Fonds werden über Banken an die Kunden vertrieben, dies ist der wichtigste Verbreitungskanal. Konkret heißt das beispielsweise: In den Filialen der Sparkassen erhalten Kunden hauptsächlich Fonds der Sparkassenfondsgesellschaft Deka angeboten, in Volks- und Raiffeisenbanken hauptsächlich Fonds der hauseigenen Fondsgesellschaft Union Investment.
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