Aus für die Negativzinsen im September
- -Aktualisiert am
Kein Vertrauen in Bitcoin: EZB-Präsidentin Christine Lagarde schätzt Kryptowährungen als wertlos ein. Bild: X80003
EZB-Präsidentin Lagarde wird konkreter zur Zinswende – und äußert sich sehr skeptisch über Bitcoin.
Den Euro hat es am Montag deutlich nach oben getrieben: Nach vielen Mitgliedern des EZB-Rates hat sich jetzt auch Christine Lagarde, die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), konkreter zur bevorstehenden Zinswende in Europas Geldpolitik geäußert. Lagarde schreibt in einem Blogbeitrag, es sei an der Zeit, den Pfad der Normalisierung der Geldpolitik genauer zu beschreiben: Sie rechne nun damit, dass die Käufe neuer Anleihen „sehr früh“ im dritten Quartal endeten, also im Juli. Das würde der EZB eine erste Zinserhöhung auf ihrer Juli-Sitzung erlauben. Diese findet am 21. Juli statt. Angesichts der aktuellen Aussichten könnte die Notenbank dann die Negativzinsen bis zum Ende des dritten Quartals abschaffen, schreibt Lagarde. Das wäre dann also bis Ende September. Lagarde endet mit dem Satz: „We will take whatever steps are needed to do so.“ Das wecke fraglos beabsichtigterweise Erinnerungen an die berühmte Formulierung ihres Vorgängers Mario Draghi, den Euro zu retten, „whatever it takes“, was auch dafür notwendig sei, merkte der Ökonom Karsten Junius von der Bank Sarasin an.
Die Finanzmärkte reagierten umgehend: Der Wechselkurs des Euros zum Dollar stieg in der Spitze um ein Prozent – auf ein Vier-Wochen-Hoch von 1,0664 Dollar. Auch europäische Anleiherenditen legten zu; die der Bundesanleihe mit zehn Jahren Laufzeit stieg zeitweise auf 0,99 Prozent. Der Dax reagierte verschnupft und gab zeitweise Gewinne wieder ab.
Zugang zu allen exklusiven F+Artikeln
2,95 € / Woche
- Alle wichtigen Hintergründe zu den aktuellen Entwicklungen
- Mehr als 1.000 F+Artikel mtl.
- Mit einem Klick online kündbar
Login für Digital-Abonnenten
Sie haben Zugriff mit Ihrem F+ oder F.A.Z. Digital-Abo