Insolvenz : Aus für das Kryptofintech Nuri
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Das Kryptofintech Nuri ist am Ende und wird abgewickelt: Kunden müssen bis zum 18. Dezember ihre Einlagen abziehen. Bild: dpa
Potentielle Investoren haben ihre Offerten zurückgezogen. Die 200.000 Kunden müssen ihre Vermögenswerte bis Mitte Dezember abziehen. Die verbliebenen 132 Mitarbeiter werden entlassen.
Das Berliner Kryptofintech Nuri ist nicht mehr zu retten und wird abgewickelt. Die zuletzt rund 200.000 Kunden müssen ihre Gelder und Kryptowerte bis zum 18. Dezember abziehen. Sie können einen neuen Account bei der Krypto- und Banking-App Vivid beantragen und ihre Vermögenswerte dann übertragen. Investoren sind abgesprungen, machte der Insolvenzverwalter Jesko Stark am Dienstag öffentlich. „Der Geschäftsbetrieb der Schuldnerin hätte weiteres frisches Kapital in Höhe von rund zehn Millionen Euro gebraucht, um profitabel zu werden. Und auch dieses Investment wäre aufgrund der aktuellen Marktentwicklung mit Risiken verbunden gewesen“, wird Jesko in einer Mitteilung zitiert.
Und das Geld sitzt bei den Wagniskapitalgebern, die noch im vergangenen Jahr Hunderte Millionen Euro in Start-ups im Allgemeinen und Fintechs im Besonderen gepumpt haben, wohl nicht mehr locker. „Aufgrund der angespannten Marktlage und der sich weiter verschlechternden Aussichten sind diese Investoren jetzt leider abgesprungen. Gerade Start-up-Investoren halten sich gegenwärtig erheblich zurück“, sagte der Insolvenzverwalter. Dabei berichtete er noch kurz nach Anmeldung der Insolvenz im August von regem Investoreninteresse und Ende September von ersten Angeboten, die noch präzisiert werden müssten.
Nuri, das ehemals unter Bitwala firmierte, trennte sich bereits im Jahresverlauf von Mitarbeitern, weil der Kursverfall von Kryptowährungen dem Fintech zu schaffen machte. Hinzu kam, dass Nuri Kunden an die US-Kryptobank Celsius Network vermittelt hatte, deren Einlagen im Zuge des Insolvenzverfahrens von Celsius eingefroren wurden. Nuri, dessen Geschäftsbetrieb der Insolvenzverwalter zunächst weitergeführt hatte, muss jetzt auch die noch verbliebenen 132 Mitarbeiter entlassen.