Anleger suchen Sicherheit : Goldpreis so hoch wie seit 2012 nicht mehr
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Goldbarren im Tresor eines Händlers Bild: dpa
Das Edelmetall wird für Anleger immer attraktiver, weil sie sich davon Schutz vor Krisen erhoffen. In Euro gerechnet steigt der Goldpreis sogar auf ein Rekordhoch.
Der Goldpreis ist am Montag um mehr als 1 Prozent auf bis zu 1765 Dollar je Feinunze gestiegen und hat damit ein 7-Jahres-Hoch erreicht. Das historische Hoch lag bei rund 1900 Dollar im Jahr 2011, dem Höhepunkt der europäischen Staatsschuldenkrise.
Der Preis des Krisenmetalls erhält regelmäßig in Situationen Auftrieb, in denen Anleger Verluste am Aktienmarkt fürchten und sich aus riskanten Wertpapieren zurückziehen. Darüber hinaus dient Gold als Versicherung für den Fall von Währungsreformen oder Zusammenbrüchen des Bankensystems. Mit Gold, so das Kalkül, lässt sich ein Teil der Kaufkraft in eine neue Währung hinüberretten, falls es zum Äußersten kommen sollte.
In Euro gerechnet hat der Goldpreis am Montag mit 1631 Euro je Feinunze sogar ein Rekordhoch erklommen, obwohl die europäischen Aktienmärkte hoffnungsvoll in die neue Woche gestartet sind. Auch der Ölpreis erholte sich. Trotzdem hat Gold gleichzeitig in der Gunst der Anleger gewonnen.
Das dürfte noch mit den Äußerungen von Fed-Präsident Jerome Powell in der vergangenen Woche zu tun haben. IG-Analyst Kyle Rodda sagte mit Verweis auf die jüngsten amerikanischen Daten: „Am Markt wird eingepreist, dass die wirtschaftliche Erholung etwas schleppender verläuft als zuvor angenommen, und das erfordert wahrscheinlich ein Umfeld mit niedrigen Zinsen.“
Da Gold weder Zins noch Dividende bringt, verliert dieser Nachteil im Fall sinkender Kapitalmarktzinsen an Bedeutung. Auch dieser Effekt macht Gold in den Augen von Anlegern aktuell attraktiver. Neben physischem Gold in Form von Barren und Münzen verleiht das auch auf dem Goldpreis basierenden Wertpapieren Auftrieb. So erreichten die Zuflüsse in Gold-Indexfonds im April ein Rekordhoch von 9,2 Milliarden Dollar.