Börse feiert Wahl-Ausgang : Bank-Aktien haussieren
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Er sorgt für Erleichteurng an Europas Börsen: Der französische Präsidentschaftskandidat Emmanuel Macron und seine Frau Brigitte. Bild: dpa
Der Erfolg des EU-freundlichen französischen Präsidentschaftskandidaten Emmanuel Macron hat an den Aktienmärkten einen Befreiungsschlag ausgelöst.
Die Erleichterung an der Börse nach den Präsidentschaftswahlen in Frankreich ist riesig: Der Dax legte am Montag zu Handelsbeginn um 2,1 Prozent auf 12.296 Punkte zu und spurtete mit großen Schritten in Richtung Rekordhoch von 12.390,75 Zähler. An der Börse hoffen Marktteilnehmer, dass die sich die Zurückhaltung der letzten Wochen jetzt auflösen könnte. Der Dax verlor im April -2,15 Prozent.
An der Börse in Paris schoss der Auswahlindex CAC40 um vier Prozent auf ein Zwei-Jahres-Hoch von 5268 Punkte in die Höhe. Als sicher geltende Anlagen wie Gold und Bundesanleihen flogen im Gegenzug aus den Depots. Der Euro zog um ein Prozent auf 1,0837 Dollar an.
Bei der ersten Runde der Präsidentschaftswahlen in Frankreich am Sonntag siegte der unabhängige Kandidat Emmanuel Macron mit 23,8 Prozent. Er stellt sich nun am 7. Mai in der Stichwahl Marine Le Pen von der rechtsextremen Partei Front National, auf die 21,5 Prozent der Stimmen entfielen. Früheren Umfragen zufolge hat der Europa freundliche Macron gute Chancen, Frankreichs neuer Präsident zu werden.
„Das ist ein sehr positives Ergebnis für Europa und die Stabilität von Realwirtschaft und Finanzmärkten", sagte Analyst Folker Hellmeyer von der Bremer Landesbank. "Die politischen Unsicherheiten, die zur Schwäche des Euro und zum Kapitalabzug aus Europa geführt haben, sind zwar noch nicht vollständig bereinigt, aber immerhin zu 90 Prozent."
Carsten Mumm, Leiter der Kapitalmarktanalyse bei der Privatbank Donner & Reuschel sagte derweil, dass das vorläufige Ergebnis verdeutliche, wie politisch zerrissen das Land ist und wie sehr es nach einer Veränderung schreit.
Besonders begehrt sind zum Wochenauftakt bei Anlegern Banken-Aktien. Die Deutsche Bank gewann 6,2 Prozent, Commerzbank 8,6 Prozent. Sie waren mit Abstand die gefragtesten Werte im Dax.
Die französischen Institute Societe Generale, BNP Paribas und Credit Agricole zogen um je rund acht Prozent an. Der europäische Banken-Index legte 6,4 Prozent zu. Analysten der Deutschen Bank empfahlen Anlegern, ihr Engagement bei Banken der Euro-Zone nun zu erhöhen. Die Banker des Brokerhauses Kepler Cheuvreux stuften französische Geldhäuser auf „overweight" nach oben.