Trumps Deregulierungspläne : Ifo-Chef Fuest fürchtet neuen „Finanzmarktcrash“
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Händler auf dem Parkett der New York Stock Exchange Bild: AFP
Amerikas Präsident Trump will die Finanzmärkte wieder deregulieren. Der Leiter des Münchner ifo-Instituts Fuest sieht die Pläne mit großer Sorge und warnt vor einer neuen Finanzkrise.
Der Leiter des Münchner ifo-Instituts, Clemens Fuest, hat vor den Plänen von Amerikas Präsident Donald Trump zur Deregulierung der Finanzmärkte gewarnt. „Das Dodd-Frank-Gesetz, das Trump für schädlich hält, enthält wichtige Vorkehrungen zur Wahrung der Finanzmarktstabilität und zum Schutz der Steuerzahler vor der Belastung durch die Rettung von Pleitebanken“, sagte Fuest. Es spreche nichts dagegen, Teile des Gesetzes zu überprüfen, „aber das Gesetz pauschal als schädlich zu bezeichnen, ist irreführend“. Das amerikanische Bundesgesetz wurde nach der Finanzmarktkrise 2007 zur Neuregelung des Finanzmarktrechts in den Vereinigten Staaten erlassen.
Fuest warnte zudem, die Aussetzung der Bankenregulierung könne eine neue Finanzkrise heraufbeschwören. „Wenn Länder wie die Vereinigten Staaten die Finanzmarktregulierung nur darauf ausrichten, die Wettbewerbsfähigkeit oder Ertragskraft ihrer Banken zu steigern, führt das zu einem Deregulierungswettbewerb, an dessen Ende der nächste Finanzmarktcrash stehen wird“, sagte Fuest.
Auch der Vorsitzende der konservativen EVP-Fraktion im Europaparlament, Manfred Weber, kritisiert die von Trump angekündigte Überprüfung der Regelungen zur Bankenregulierung ebenfalls. „Den amerikanischen Steuerzahlern könnte diese Politik von Präsident Trump teuer zu stehen kommen. Europa darf sich diesem Kurs nicht anschließen“, sagte der CSU-Vizevorsitzende den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Mittwochsausgaben). „Wir müssen den Banken und Fonds klare und harte Regeln vorgeben, damit die Leitplanken für ihr Handeln klar sind.“ Europa werde den Weg zu einer Bankenunion „Schritt für Schritt weitergehen“.