Aktie von FedEx : Getrieben vom Wirtschaftsoptimismus
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FedEx ist optimistisch Bild: REUTERS
Der Paketdienstleisters FedEx hat die Gewinnprognose erhöht und gibt sich optimistisch. Die Papiere legen deutlich zu. Allerdings sind sie schon etwas ambitioniert bewertet und nur noch für ausgesprochene Wirtschaftsoptimisten reizvoll.
Mit Kursgewinnen von bis zu 5,7 Prozent reagiert am Montag die Aktie des amerikanischen Paketdienstleisters FedEx auf die Mitteilung des Unternehmens, man habe die Gewinnprognose für das gerade angelaufene Geschäftsjahr 2011 erhöht. Unter anderem wegen des stärker wachsenden Express-Geschäfts rechne der Konzern nun im Gesamtjahr mit einem Gewinn je Aktie zwischen 4,60 und 5,20 Dollar, teilte der Konkurrent der Deutschen Post am Montag mit.
Zuvor war FedEx von einem Gewinn je Aktie zwischen 4,40 bis 5,00 Dollar ausgegangen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr hatte der amerikanische Konzern einen Überschuss je Aktie von 3,76 Dollar erzielt.
Das Geschäft mit Expressfrachtgut wächst ...
In dem im August endenden ersten Quartal des Geschäftsjahres 2011 werde der Gewinn je Anteilsschein zwischen 1,05 und 1,25 Dollar liegen, teilte FedEx weiter mit. Der Markt war bisher von einem Gewinn von einem Dollar ausgegangen.
FedEx erklärte, die das als Expressgut deklarierte Frachtvolumen werde im internationalen Geschäft im Vergleich mit dem Vorjahr um mehr als 20 Prozent zunehmen. Das ist eine gute Nachricht und positiv für das Unternehmen, da dieser Bereich zu den profitabelsten überhaupt gehört. Ob diese Entwicklung ein Zeichen für eine sich erholende Weltwirtschaft ist, ist allerdings offen. Denn erstens profitiert FedEx von Basiseffekten in Form des Vergleichs mit einem schwachen Vorjahr. Zweiten profitiert es von einer gewissen Sonderkonjunktur, die unter anderem vom gegenwärtigen Erfolg Apples ausgeht.
Denn das Unternehmen profitiert unter anderem von der enormen Nachfrage nach elektronischen Gütern, die vor allem in Asien hergestellt und schließlich in alle Welt verschickt werden. Um von dieser Entwicklung weiterhin profitieren zu können, will es sogar weitere sieben Frachtflugzeuge erwerben.
FedEx profitiert nach eigenen Angaben vom Wachstum in Asien und Europa, aber auch in den Vereinigten Staaten selbst würden die transportierten Volumina voraussichtlich zunehmen, da sich die Industrieproduktion der Landes dynamischer entwickle, als das allgemeine Wachstum. Diese Aussage ist wichtig, da FedEx im vergangenen Jahr knapp 72 Prozent seiner Erlöse in den Vereinigten Staaten erzielte und gerade einmal etwas mehr als 28 Prozent im internationalen Geschäft.
... fragt sich nur, wie lange
Auf der anderen Seite lassen vorlaufende Wirtschaftsindikatoren und inzwischen schon wieder deutlich abnehmende Transportvolumina bei den amerikanischen Eisenbahnen gewisse Zweifel an derartigem Zweckoptimismus aufkommen. Die starke Verschulden der amerikanischen Konsumenten, die hohe Arbeitslosigkeit und der anhaltend schwache Immobilienmarkt stellen eine dynamische wirtschaftliche Erholung der amerikanischen Wirtschaft fraglich erscheinen.
Mit einem Kurs-Gewinnverhältnis von 17 auf Basis des oberen Endes der Gewinnprognose des Unternehmens für das Geschäftsjahr 2011 ist die FedEx-Aktie etwas ambitioniert bewertet. Charttechnisch ist sie in den vergangenen Tagen an den gleitenden 200-Tagesdurchschnitt herangelaufen. Sollte sie ihn im Rahmen einer frischen Welle von Wirtschaftsoptimismus überwunden werden, wären weitere spekulative Kursgewinne denkbar. Die Rückschlagsrisiken nähmen jedoch überproportional zu.
Insgesamt ist und bleibt die Aktie eine riskante Wette auf die weitere wirtschaftliche Erholung und auf die langsame Rückkehr zu alten Umsatz- und Ertragsniveaus.