adidas : Beeindruckende drei Streifen
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adidas präsentierte am Donnerstag seine 2012er-Bilanz. Bild: dpa
Der im Dax notierte Sportartikel-Hersteller adidas ist weiter auf Kurs. Die Herzogenauracher konnten für 2012 Erfolge präsentieren, die ohne die anhaltenden Schwächen bei der Tochter Reebok noch beeindruckender ausgefallen wären.
Mit Töchtern ist es bekanntlich immer so eine Sache. Man weiß nie so wirklich, wie sie sich entwickeln und welchen Weg sie letztlich einschlagen. Das gilt in gewisser Weise auch für Reebok, die amerikanische Tochter von adidas. Denn während es für den weltweit zweitgrößten Sportartikelhersteller bei der Kernmarke adidas oder im Golf-Geschäft hervorragend lief, enttäuschte Reebok mit einem Umsatzrückgang im abgelaufenen Geschäftsjahr und einem schwachen Ausblick.
Abschreibung von 250 Millionen Euro
Die Umsatzerlöse fielen im Vergleich zum Vorjahr um 14 Prozent auf 1,7 Mrd. Euro. Bereits im September 2012 hatte adidas die mittelfristigen Umsatzerwartungen für Reebok nach unten geschraubt. Demnach erwartet adidas bis 2015 einen Umsatzbeitrag von Reebok von 2 Mrd. Euro, statt des bis dahin in Aussicht gestellten Wertes von 3 Mrd. Euro. Zu allem Überfluss machte Reebok auch noch mit kriminellen Machenschaften einiger Führungskräfte in Indien auf sich aufmerksam. Die Folge der Reebok-Zahlen:
Wegen der geringeren Wachstumsaussichten für die Fitnesstochter musste adidas Abschreibungen von etwa einer viertel Milliarde Euro verbuchen. Dadurch wurde ein Gewinnrückgang im Vergleich zum Vorjahr um 14 Prozent auf 526 Mio. Euro ausgewiesen. Das Betriebsergebnis verringerte sich um 3 Prozent auf 920 Mio. Euro. Erfreulich für die Aktionäre:
Dividende soll erhöht werden
Die Dividende von 1,00 Euro im Vorjahr soll auf 1,35 Euro steigen. Bereinigt um diese negativen Einmaleffekte wäre ein Plus von 29 Prozent auf 791 Mio. Euro zu Buche gestanden. Beim Umsatz ging es dank einiger Sportgroßereignisse wie der Fußball-Europameisterschaft und der Olympischen Spiele in London sowie positiver Währungseffekte um 12 Prozent auf 14,9 Mrd. Euro nach oben. Währungsbereinigt lag das Plus dagegen bei 6 Prozent.
Im laufenden Jahr soll der Umsatz auch ohne große Sportereignisse weiter steigen. Im Jahr 2015 will man dann die Umsatzmarke von 17 Mrd. Euro erreicht haben. Es soll währungsbereinigt im mittleren einstelligen Bereich nach oben gehen. Beim Gewinn wird ein Wert zwischen 890 und 920 Mio. Euro in Aussicht gestellt.
Aktie gesucht, Commerzbank belässt „Hold“-Einstufung
Insgesamt erscheint das adidas-Papier weiterhin aussichtsreich zu sein. Seitens der Charttechnik gibt es zumindest keinen Indikatoren, der zur großen Vorsicht mahnt. Mit einem 2014er-KGv von 13,3 ist die Aktie zudem noch moderat bewertet, wenngleich die ersten Analysten-Kommentare nach der Bilanz-Veröffentlichung verhalten ausfielen.
Die Commerzbank hat die Einstufung für adidas nach Zahlen auf „Hold“ mit einem Kursziel von 63,00 Euro belassen. Sowohl das vierte Quartal als auch der Ausblick auf das laufende Jahr seien etwas schwächer als erwartet ausgefallen, schrieb Analyst Andreas Riemann in einer Studie vom Donnerstag. Vor allem Wertberichtigungen und sinkende Erlöse bei der amerikanischen Tochter Reebok sowie eine relativ hohe Vorjahresbasis hätten dem Sportartikelkonzern im vergangenen Jahr einen Gewinnrückgang eingebrockt.
Immerhin habe sich die Bruttomarge der Franken gut entwickelt. Die Liquidität habe sogar deutlich zugenommen. Der für 2013 avisierte Zielkorridor eines Gewinns zwischen 4,25 und 4,40 Euro je Aktie liege derzeit noch drei bis sechs Prozent über der durchschnittlichen Analystenschätzung. Mit der Einstufung „Hold“ gehen die Analysten der Commerzbank davon aus, dass die Aktie in einer Spanne von 5 Prozent um den aktuellen Kurs schwanken wird. Das Kursziel bezieht sich auf einen Zeitraum von sechs Monaten.
Die adidas-Aktie schaffte es am Donnerstag nach der Veröffentlichung der Ergebnisse für das Gesamtjahr 2012 mit deutlichen Kurszuwächsen an die Spitze des deutschen Leitindex Dax. Wer als spekulative Anleger auf steigende Kurse der adidas-Aktie setzen möchten und sich auch des Risikos bewusst i, bekommt beispielsweise mit einem Wave XXL-Call der Deutschen Bank (WKN: DE8VBB) die Gelegenheit dazu.