
Wohnungsnot der Prominenten : Wer jetzt kein Haus hat
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Wohnungswettkampf: In Berlin-Kreuzberg stehen Menschen an, um eine Wohnung zu „besichtigen“ Bild: Action Press
Immer mehr Prominente machen ihre Verzweiflung bei der Wohnungssuche öffentlich. Droht dadurch der soziale Frieden in Deutschland doch noch in Gefahr zu kommen?
Draußen vor der Tür stehen im Moment eine Menge Menschen. Die Warteschlangen bei Wohnungsbesichtigungen, die weniger euphemistisch eigentlich „Wohnungswettkämpfe“ heißen müssten, werden in Großstädten immer länger. Das Problem erfasst inzwischen nicht nur den Rentner, der nach dreißig Jahren aus seiner Wohnung gedrängt wird. An Berliner Straßenlaternen flattern inzwischen aufgehübschte Familienfotos, mit denen anständig verdienende Grafikerinnen nach einer neuen Bleibe suchen.
Die Wohnungsnot hat die mondäne Mittelschicht erreicht. Und die wehrt sich mit den ihr vertrauten Mitteln: Sie teilt ihre Not mit der unsozialen Öffentlichkeit. Eben hat die Schweizer Autorin Sibylle Berg in der „Zeit“ bekannt gegeben, dass sie in Zürich seit einem Jahr eine Wohnung suche und bislang 60 Absagen bekommen habe. Auch der Generalsekretär der SPD suchte in Berlin länger als ein Jahr nach einer Wohnung, das sei, so Kevin Kühnert, „eine wenig freudvolle Beschäftigung“.
Ähnlich die Lage bei der jungen Fernsehmoderatorin Lola Weippert. Via Instagram ließ sie die Fans an ihrer Berliner Wohnungssuche teilhaben: Bis zu 3000 Euro Miete sei sie bereit zu zahlen. „Ich weiß, es ist ein Arsch voll Geld, aber ich habe das Gefühl, anders finde ich hier keine Bude“, so die Moderatorin verzweifelt. Da braut sich was zusammen. Wenn sogar unsere Promis keine Bleibe mehr finden, dann kommt der soziale Frieden wirklich in Gefahr. Also doch enteignen?