Die deutsche Stimme der ukrainischen Kriegserfahrung
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Sie übersetzt Serhij Zhadan, Tanja Maljartschuk, Artem Tschech und viele andere ukrainische Autorinnen und Autoren. Nicht erst seit dem Ausbruch des Krieges. Aber jetzt umso intensiver. Warum es ein großartige Nachricht ist, dass Claudia Dathe den Wilhelm-Merton-Preis für Europäische Übersetzungen 2022 erhält.
Das „Übersetzen im Krieg“, sagt Claudia Dathe, begann für sie am 24. Februar 2022, dem Tag des russischen Überfalls auf die Ukraine. Es fing an mit einem Text des Schriftstellers Artem Tschech, „Das Ende eines normalen Lebens“, der am 27. Februar im Feuilleton der F.A.S. erschienen ist. Seitdem überträgt Dathe „pausenlos“ ukrainische Stimmen ins Deutsche, sagt sie: publizistische Artikel, Gedichte, Briefe und Essays. Ein halbes Dutzend ist es allein für die F.A.S. gewesen. Und das wird auch nach dem 11. November, wenn Claudia Dathe im Frankfurter Römer den renommierten Wilhelm-Merton-Preis für Europäische Übersetzungen erhält, so weitergehen.
Denn der Ukrainekrieg ist nicht vorbei, und die Texte ukrainischer Autorinnen und Autoren, in denen seine Realität lesbar, greifbar wird, erscheinen weiter. Claudia Dathe wird sie weiter übersetzen, melodiös, mitreißend, genau. Sie ist eine unverzichtbare Vermittlerin der ukrainischen Stimmen in diesem Krieg, sie bringt zur Sprache, was uns die Menschen berichten können: über ihre zerstörten Häuser, ihre zaghafte Rückkehr, ihren Überlebenswillen, ihren Schmerz und ihre Wut.
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