
Russische Drohung : Elon Musk bleibt cool
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Suche nach weiteren Investoren: Elon Musk ist auch als Anhänger von Kryptowährungen bekannt. Bild: Reuters
Der Chef der russischen Raumfahrtbehörde, Dmitri Rogosin, greift Elon Musk an, weil der mit seinem Starlink-Internet die Ukraine unterstützt. Musk reagiert mit einem Scherz. Das ist schon etwas anderes als die „German Angst“.
Elon Musk hat sich auf die richtige Seite der Geschichte gestellt. Nicht auf die des neofaschistischen Regimes in Moskau, das mit seinen Truppen in der Ukraine einen Vernichtungskrieg führt, sondern auf die Seite der Angegriffenen. Sein satellitengestütztes Internet namens Starlink hilft der Ukraine, ihre von den Invasoren angegriffene Kommunikationsinfrastruktur aufrecht zu erhalten.
Das missfällt dem Chef der russischen Raumfahrt-Behörde Roskosmos, Dmitri Rogosin, außerordentlich. Musk, schrieb Rogosin auf Telegram, sei „an der Versorgung faschistischer Kräfte in der Ukraine mit Mitteln militärischer Kommunikation“ beteiligt. Dafür werde er sich „wie ein Erwachsener“ zu verantworten haben.
Rogosin, ehemals stellvertretender Ministerpräsident, ist ein Bannerträger des russischen Imperialismus. Der von Putin befohlene Angriffskrieg ist ganz nach seinem Geschmack. Russland, sagte Rogosin, könne die Länder der Nato-Mitglieder in einem Atomkrieg innerhalb einer halben Stunde vernichten. Aber diesen Krieg dürfe man nicht zulassen.
Das ist exakt die Rhetorik, mit der die russische Führung die dieser Tage im Brief von 28 Prominenten sich ausdrückende „German Angst“ befeuert, mit der sich insbesondere Alice Schwarzer gut fühlt. Sie gab dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zum 8. Mai in aller Selbstherrlichkeit sogar Benimmunterricht („Ich bedauere, dass Selenskyj nicht aufhört zu provozieren“; „Ich würde mir doch ein bisschen nuanciertere Töne auch aus der Ukraine wünschen“), was angesichts des in der Ukraine stattfindenden Massenmordes durch die russische Armee etwas durchaus Abstoßendes hat.
Elon Musk indes reagiert auf die gegen ihn persönlich gerichtete Drohung so abgebrüht, wie man es von ihm gewohnt ist. „Wenn ich unter geheimnisvollen Umständen sterben sollte - war schön, euch gekannt zu haben“, schrieb er auf Twitter. Das ist schon etwas anderes als die sich moralisch überlegen dünkende Angst hiesiger Prägung. Auf die leichte Schulter nehmen sollte Elon Musk die Drohung jedoch nicht. Der Diktator im Kreml lässt jeden einzelnen, den er als Feind und „Nazi“ oder „Nazi-Unterstützer“ ausmacht, verfolgen, rund um die Uhr, rund um die Welt.