Aufrüstung oder Kompromiss?
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Präsident Joe Biden im Oval Office Bild: EPA
Während die Opposition Joe Biden Schwäche im Ukraine-Konflikt vorwirft, streiten Amerikas Intellektuelle darüber, wie sich ein Krieg vermeiden lässt. Wer weiß die Lösung?
Joe Biden warnt vor einem Angriff Russlands auf die Ukraine, die Gespräche der Außenminister und Unterhändler gehen weiter – die Truppenmobilisierungen und Waffenlieferungen aber auch. Im eigenen Land steht der amerikanische Präsident vor dem Dilemma, dass er außenpolitisch Stärke demonstrieren muss. Vor dem Hintergrund vielfältiger innenpolitischer Probleme hat seine Regierung kein Interesse an einer militärischen Eskalation – an ihren Sicherheitsgarantien für die Ukraine hält sie aber fest. Unter amerikanischen Diplomaten und den Konflikt beobachtenden Akademikern gibt es von jeher zwei Hauptrichtungen: jene, die wie der 2005 verstorbene Historiker und Diplomat George F. Kennan stets vor einer zu weit gehenden Osterweiterung der NATO warnten, und solche, die die osteuropäischen Staaten zu vollen Mitgliedern des Verteidigungsbündnisses machen wollen und auch für eine Mitgliedschaft der Ukraine offen sind.
„Auf einen Krieg vorbereiten“
Unter Amerikas Intellektuellen sortieren sich die Positionen auch heute entlang dieser Konfliktlinien. Beim sich als überparteilich verstehenden Thinktank Atlantic Council sitzen viele Beobachter, die harte Reaktionen auf Russlands Aggression fordern. Es sei zwar nicht die Zeit für „präventive militärische Handlungen“, wie Politikwissenschaftler Michael John Williams kürzlich schrieb. Falls Russland aber in die Ukraine einmarschiere, bleibe den NATO-Staaten nichts, als „machtvoll zu reagieren“.
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