Zwei Literaturnobelpreisträgerinnen sind sich einig im Gespräch beim Berliner Festival „Re:Writing the Future“: Die Leute auf der Straße, die Arbeiter, haben die besten Antworten auf die Fragen des Lebens.
Zu Beginn der Proteste in Belarus fragte Swetlana Alexijewitsch die russische Intelligenzija: Warum schweigt ihr? Ihre Forderung richtete sich an eine Gemeinschaft, von der man aber nur träumen kann.
Einen solchen Kriegsfilm hat es noch nicht gegeben: „Bohnenstange“ von Kantemir Balagov gibt eine Ahnung von den Katastrophen, mit denen der Sieg Russlands im Jahr 1945 erkauft war.
Der Protest in Minsk hat Tausende Gesichter und Geschichten. Diese alte Frau sendet ein SOS. Wie lange braucht der Westen dazu, angesichts der Gewalt, die in Belarus gegen das Volk ausgeübt wird, ihr Signal zu entschlüsseln und zu antworten?
In Belarus ist jetzt auch der bekannte Anwalt und Oppositionelle Maxim Snak festgenommen worden. Maskierte Männer hätten ihn in ein Auto gezerrt, teilte die Opposition mit.
An diesem Mittwoch muss die Literaturnobelpreisträgerin Svetlana Alexijewitsch in Minsk zum Verhör, kurz vorher erzählte sie noch aus Belarus: Die von Haft Bedrohte hatte vor dem Vergessen gewarnt.
Höllische Schule des Überlebens: Monika Zgustova sprach mit Frauen, die als politische Häftlinge in sowjetische Straflager kamen. Fast alle bezeugen, Bücher, Poesie und Schönheit hätten sie gerettet.
Aus Schmutz und Gold eine Geschichte basteln: Die Oper Stuttgart vernäht Mussorgskis „Boris Godunow“ mit einer Neukomposition Sergej Newskis von „Secondhand-Zeit“.
Swetlana Alexijewitsch rettet nackte geschichtliche Wahrheiten vor dem Vergessen und vor der Verdrängung. An diesem Donnerstag wird die Literaturnobelpreisträgerin siebzig Jahre alt.
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Der Fall des ein Jahr lang inhaftierten Historikers Jurij Dmitrijew ist heute in ganz Russland bekannt. Sein Verfahren verrät viel über die Taktiken des Putin-Regimes. Ein Gastbeitrag.
Musiker, Regisseure und Literaturnobelpreisträger fordern die Freilassung des Journalisten aus türkischer Haft. Yücel habe nichts anderes getan, als seine Meinung zu äußern.
Die Sehnsucht nach dem Imperium hat kein Ende: „Was wurde aus der Sowjetunion?“, fragt Regisseur Artem Demenok in einer Fernsehdokumentation. Sie erklärt, warum Russen der Demokratie misstrauen.
Wie Homer: Bob Dylan betreibt Gesang und Verskunst – und hat den Nobelpreis verdient.
Der diesjährige Nobelpreis für Literatur geht an Musiker Bob Dylan. Das teilte die Schwedische Akademie am Donnerstag in Stockholm mit.
Angesichts vieler scheiternder Staaten ist „gute Regierungsführung“ zu einem Auslaufmodell geworden: Müssen wir lernen, mit der Lüge – die auch von Donald Trump hoffähig gemacht wird – zu leben? Ein Gastbeitrag.
An diesem Donnerstag erhält Swetlana Alexijewitsch den Literaturnobelpreis in Stockholm: Ihre weißrussische Heimat reagiert gespalten auf die Auszeichnung – zu groß ist die Übermacht des Nachbarn.
Sie bewundert die Energie der Ukrainer und die Weisheit Angela Merkels, ist aber auch froh, dass die Weißrussen von ihren Oligarchen nicht so schamlos ausgeplündert werden. Ein Gespräch mit der Literaturnobelpreisträgerin Swetlana Alexijewitsch.
An drei großen Literaturpreisen war Elisabeth Ruge in dieser Saison beteiligt: am Nobelpreis für Swetlana Alexijewitsch, am Buchpreis für Frank Witzel und am Goncourt für Mathias Énard. Ein Gespräch über das Gespür für die wichtigen Bücher.
Während in der Welt die realen Grenzen durchlässiger werden, zieht die Kulturkritik neue Mauern hoch und schottet das eigene Territorium ab. Verunsicherung wird mit Werktreue bekämpft.
Die vergangenen zehn Tage mit seinen bedeutenden Literaturpreisen und großen Reden von Schriftstellern haben es eindrucksvoll gezeigt: Literatur kann immer noch die Welt verbessern.
Jedes Jahr wiederholt sich nach der Bekanntgabe des Literatur-Nobelpreises das gleiche Spiel: Im Laden sucht man die Bücher der Sieger vergeblich. Warum sollte das bei Swetlana Alexijewitsch anders sein?
Sie erzählt von dem Menschen, der ohne Leid nicht sein kann. Dafür wird die weißrussische Schriftstellerin Swetlana Alexijewitsch in diesem Jahr mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet.
Ein starkes politisches Signal, zu dem sich die Schwedische Akademie nicht eindeutig bekennt: Der Nobelpreis für Literatur geht in diesem Jahr an die weißrussische Schriftstellerin Swetlana Alexijewitsch.
Der Literatur-Nobelpreis wird in diesem Jahr an die weißrussische Journalistin und Schriftstellerin Swetlana Alexijewitsch verliehen.
Die neue Sekretärin der Schwedischen Akademie wünscht sich was, ein Österreicher steht bei den Buchmachern hoch im Kurs, ein Deutscher indes fehlt in diesem Jahr: Viel Bewegung vor der Verkündung des Literaturnobelpreisträgers.
Sekunden nach Bekanntgabe des Preisträgers Patrick Modiano stürmen Journalisten den Hanser-Stand auf der Buchmesse. Was sie dort nicht finden, ist ein Buch des Ausgezeichneten – stattdessen einen freudetrunkenen Verleger.
Die russische Propaganda schimpft uns als weich und dekadent. Viele Deutsche glauben, da sei etwas dran. Aber das Gegenteil ist der Fall.
In der Paulskirche erhält die weißrussische Autorin Swetlana Alexijewitsch den Friedenspreis. Sie berichtet von Menschen in Extremsituationen.
Sie hört Unterdrückten, Erniedrigten und Niedergewalzten zu und verleiht ihnen eine Stimme: Swetlana Alexiewitsch erhält in der Frankfurter Paulskirche den Friedenspreis des deutschen Buchhandels.
Ein Amerikaner wäre überfällig, ein Autor aus Fernost unwahrscheinlich. Noch können wir für ein paar Stunden vom Sieg unserer Favoritinnen träumen: Warten auf die Bekanntgabe des Literaturnobelpreisträgers.
Das weißrussische Regime hat dem politisch unbequemen Verlag „Logvinau“ die Lizenz entzogen. Das Urteil zeigt: Die künstlerische Freiheit ist im autoritären Weißrussland weiterhin bedroht.
Meisterwerke der Zeitgeschichte: Die Friedenspreisträgerin Swetlana Alexijewitsch schildert in einer atemraubenden Dokumentation das Leben auf den Trümmern des Sozialismus.
Mit Second-Hand-Zeit legte Swetlana Alexijewitsch ihr Meisterwerk vor. Feinfühlig sammelt es die Stimmen der Menschen, die in den Trümmern des Sowjetreich lebten.
Dostojewski hat gesagt, dass erst das Leid den Menschen zum Menschen macht: Die weißrussische Autorin Swetlana Alexijewitsch weiß aus Erfahrung, wovon der Dichter spricht.
Was bedeutet die Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels für Swetlana Alexijewitsch? Unsere Moskauer Korrespondentin Kerstin Holm hat es von der in Weißrussland lebenden Autorin erfahren.