So einen Fall dürfte es selbst in der AfD, in der doch manches möglich ist, noch nicht gegeben haben. Ein Abgeordneter wird von seiner Partei abgemahnt - und von seinem Arbeitgeber. Er ist Rechtsprofessor an der Universität Greifswald.
In Greifswald proben empörte Bürger den Aufstand gegen die Namensänderung der Universität. Dabei geht es längst nicht mehr um den Rassismus Ernst Moritz Arndts – sondern um Identität.
Die AfD müht sich in Schwerin auf dem glatten Parkett des Parlamentsalltags. SPD, CDU und Linkspartei wollen die rechtspopulistische Partei nicht ausgrenzen. Doch der Umgang ist schwierig.
In Schwerin hat sich die neue AfD-Fraktion im Landtag gebildet. Das politische Spektrum der 18 Abgeordneten reicht von bürgerlich-gemäßígt bis völkisch-nationalistisch.
Ein Professor der Universität Greifswald gibt einem „Reichsbürger“ ein Podium. Der Anhänger der extremistischen Bewegung darf im Hörsaal gegen die Bundesrepublik und Juden polemisieren.
Die Zulassung zu einer juristischen Promotion ist unabhängig vom politischen Bekenntnis. In einem demokratischen Rechtsstaat muss das so sein. Was aber, wenn das politische Bekenntnis gegen die freiheitlich-demokratische Grundordnung gerichtet ist?