Karl Kraus:

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Kann man Gilbert Keith Chestertons Autobiographie, nach fünfzig Jahren wieder aufgelegt, das Leben Chestertons entnehmen? Wer Biographien Chestertons kennt - in Deutschland werden das meist die über Thomas von Aquin und Franz von Assisi sein -, wird das, bei allem Reichtum dieser Bücher, nicht erwarten. Chesterton ...

Karl Kraus' Drama "Die letzten Tage der Menschheit", das oft auf Berichte und Zitate der "Fackel" während des Ersten Weltkrieges aufbaut, zeigt ein Universalpanorama der militärischen wie der publizistischen Niedertracht.

Franz Wurm schreibt 1963 in einem Brief an Paul Celan: "Ich weiß nicht, was ,das Jüdische' ist. Ich weiß nicht, ob es ,das Jüdische' überhaupt gibt: ich glaube eher nicht -, sondern daß es ein Name ist, wie ,Lyrik', wie ,Zuhause', wie ,Hans' oder ,Karl' (und wie viele heißen Karl oder Hans!), auf ...

Das biologische Erklärungsmuster der Evolution erfaßte in der zweiten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts auch den Verbrecher. Dabei wich der homo poenalis der klassischen Strafrechtslehre, der sich für eine aus freiem Willen begangene Tat zu verantworten hatte, dem neuen Typus des homo criminalis, ...

Walter Leisner: Krise des Gesetzes. Die Auflösung des Normenstaates. Verlag Duncker & Humblot, Berlin 2001. 247 Seiten, 48,- Euro.Die Richter seien doch, so wird immer wieder versichert, nur dem Gesetz unterworfen. Und so, in der Tat, steht es auch in Artikel 97 Absatz 1 des Grundgesetzes. Indessen müssen die Richter unter dieser Unterwerfung nicht allzusehr leiden.

In der ersten Folge seiner Zeitschrift "Die Fackel" im Jahr 1912 mokiert sich Karl Kraus über die aktuelle Begeisterung mancher Zeitgenossen für den südlich von Wien gelegenen Urlaubsort: "Ich möchte jetzt nicht auf dem Semmering wohnen . . . Ein Berliner Verleger ist angekommen, und nun sollen die Hotels dort oben den deutsch-österreichischen Anthologien gleichen.

Das Fragment hat seine eigene Ästhetik; das gilt sowohl für die historisch beschädigte wie für die künstlich angelegte Ruine. Ein Sonderfall ist das Fragment durch Stockung: das unvollendete Haus. Nicht abgeschlossene Romane gibt es viele; wenige enthalten den Kitzel eines ungelösten Rätsels. Das klassische Beispiel ...

Ein Problem von Künstlerbiographien besteht oft darin, daß sie sich mit der schillernden Oberfläche von herzhaft-sperrigen Charakteren begnügen, aber nichts über das Wesen der Figur mitteilen. Das macht auch Walter Schüblers Biographie über Johann Nepomuk Nestroy, dessen zweihundertster Geburtstag gerade ...

Die Autorin ist kein Wagnerianer. Sie ist eine Wagner. Eine der drei Töchter Wieland und Gertrud Wagners. Eine Urenkelin also. Das meint, trivial ausgedrückt, Geburt als Schicksal, sie kann ihm nicht entfliehen. Sie ist konditioniert und nimmt diese Bedingung an, nimmt sie auf. Sie schreibt, und alle ihre Schriften sind seit ihrer Dissertation Bruchstücke einer großen Profession.

Hitlers Krieg, für die heute-junge Generation längst in Grauer Vorzeit gelegen, irgendwo zwischen "Karl dem Großen" und dem "Spanischen Erbfolgekrieg", unerlebt jedenfalls, kaum noch auszumachen hinter dem Dunst der jeweils aktuellen Dummdreistereien, ist das Paradigma "Krieg" überhaupt, "der Krieg" schlechthin, ...

Melvin Lasky findet Worte, die sich gewaschen haben

Hartmut Binder über die Prager Cafés / Von Hanns Zischler

Staatsminister (Kultur), geboren 1941 im anhaltinischen Köthen. Lebt in Berlin.Michael Naumann studiert von 1963 bis 1969 in Marburg und München Politische Wissenschaften, Geschichte und Philosophie....

Das Ohr denkt mit: Sinn und Sinnlichkeit / Von Ralf Konersmann

"Tödi. Sehnsucht und Traum", herausgegeben von Emil Zopfi unter Mitarbeit von Hansruedi Gallati und Felix Ortlieb; Fotos von Felix Ortlieb. AS Verlag & Buchkonzept AG, Zürich 2000....

Ehe auf Distanz: Ninon Hesses Briefe an Hermann Hesse

Frostgeschärfte Bilder vom Ersten Weltkrieg: Thomas Klings Gedichtband "Fernhandel" · Burkhard Müller

Kaffeehausliteratur, obdachlos Von Jürgen Kolbe

Das erste Beiheft zur Marbacher Karl-Kraus-Ausstellung ist nun erschienen: Es behandelt in einer bisher ungekannten dokumentarischen Dichte Karl Kraus' Beziehung zu der Schauspielerin Annie Kalmar (1877...

How many holes it takes to fill the Albert Hall

Im Wärmestrom der Geschichten: Veza Canetti erzählt vom letzten Jahr in Wien / Von Volker Breidecker

Als Wien emigrierte: Soma Morgensterns "Flucht in Frankreich"

Max Rychners Literaturerzählungen · Von Michael Maar

Ziemlich verschlungene Geschichte: Nike Wagners "Wagner Theater"

Mehr Rhythmus bitte: Shakespeares Sonette, neu übersetzt

Das Dunkle sichten: Mit der Innsbrucker Ausgabe ist Georg Trakl wieder zu hören / Von Florian Illies

Die Geburt zweier Modernen aus dem Geist des Feuilletons

Andrew Barker empfängt ein Telegramm von Peter Altenberg / Von Ulrich Weinzierl

Das jüngste ist mein Leibgericht: Michael Scharang sprengselt ein

Trübe Aussichten: Erwin Chargaff rechnet weiter ab / Von Egon Schwarz

Jean Clairs Künstlerschelte / Von Martin Warnke

Lou A. Probsthayns Capriccio · Von Joachim Kalka

Die satirischen Kolumnen von Helmut Qualtinger und Carl Merz

Der Ganze, der Wahre, der Ungeteilte - Literatur zum Heine-Jahr

Jonathan Carr über Gustav Mahler / Von Eckhard Henscheid

Strenge Rückblicke: Ryunosuke Akutagawas "Leben eines Narren"