Politisch, aber ohne erhobenen Zeigefinger: Nora Bossong betrachtet die Versprachlichung von Welt als Verpflichtung, sich großen Themen zuzuwenden. Dafür erhält sie nun den Joseph-Breitbach-Preis.
Navid Kermani erhält den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels und kritisiert in seiner Dankesrede das unzureichende Eingreifen des Westens in Syrien. Auch militärische Reaktionen müssten erwogen werden.
Der Orientalist Navid Kermani erhält den diesjährigen Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Eine gute Entscheidung: Der Deutsch-Iraner zählt zu den wichtigsten Stimmen der deutschen Öffentlichkeit, wenn es um den Dialog der Kulturen und Religionen geht.
Dinge, die verschwinden, sind ihr eine Zumutung. In Ihren Werken zeigt Jenny Erpenbeck, was die Erinnerung gegen das Vergessen ausrichten kann. Eine Lobrede auf die Autorin.
Ein urbaner Gelehrter, der Polemik nicht abhold und als Übersetzer mit allen Tonlagen vertraut: Der Philosophiehistoriker Kurt Flasch wird mit dem Joseph-Breitbach-Preis ausgezeichnet.
Wer mit ihr über Geld spricht, dem gibt die Frankfurter Schriftstellerin Eva Demski eine traurige Auskunft. In finanzieller Hinsicht, sagt Demski, sei das Schreiben ein so unbeschreiblich demütigender Beruf.
Die Schwedische Akademie in Stockholm bleibt auch unter neuer Führung unberechenbar: Den Literaturnobelpreis des Jahres 2009 erhält die Berliner Autorin Herta Müller. Die Jury würdigte ihre „Verdichtung der Poesie und Sachlichkeit der Prosa“, mit der sie „Landschaften der Heimatlosigkeit“ schaffe.
Der mit 50.000 Euro dotierte Joseph-Breitbach-Preis geht in diesem Jahr an den Schriftsteller und Essayisten Georges-Arthur Goldschmidt. Das teilte die Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz am Donnerstag mit.
Alles dreht sich." Das ist, auf eine schwindelerregende Weise, wahr. Der erste Satz von Markus Werners "Am Hang" beschreibt exakt die Dynamik, die den Roman vorantreibt. Der zweite Satz aber liefert den Schlüssel zur Grundkonstellation, die noch viel verzwickter ist, als es auf Anhieb scheinen möchte: ...
Den höchst dotierten deutschen Literaturpreis teilen sich Thomas Hürlimann, Ingo Schulze und Dieter Wellershoff.
Literaturpreise haben Konjunktur, doch neue Auszeichnungen müssen sich ihr Publikum erst erobern. Das gelingt nicht immer.