Über Kindheit und Jugend Adolf Hitlers lag lange ein dichter Schleier des Nichtwissens. Neue Quellen ermöglichen einen völlig anderen Blick auf sein Familienleben – besonders auf seinen Vater, der den größten Einfluss auf ihn hatte. Ein Essay.
Inspirierend, motivierend, voll Witz und Humor und empathisch: Reminiszenzen, Marcel Reich-Ranicki betreffend.
Marcel Reich-Ranicki war ein zivilisatorischer Faktor – in der Literatur und mehr noch in der deutschen Nachkriegsgesellschaft. Ein Gastbeitrag.
„So was müssen Sie wissen, sonst sind Sie hier nicht mehr lange.“ Aus den Tagebuchaufzeichnungen von Volker Hage über seine Gespräche mit Marcel Reich-Ranicki. Reich-Ranicki wäre am 2. Juni 100 Jahre alt geworden.
Als Frau in einer Männerdomäne: Als unsere Autorin im Jahr 1968 Redaktionsmitglied der F.A.Z. wurde, waren Frauen außerhalb des Feuilletons rar. Heute erinnert sie sich an sechzig Jahre Arbeit für die Zeitung.
Sie stand kurz vor dem Konkurs, rief scharfe Auseinandersetzungen hervor und machte, so ganz ohne kursangebenden Chefredakteur, einiges anders als die anderen: Der Erfolg der „Zeitung für Deutschland“ war allemal unwahrscheinlich.
Die Frankfurter Allgemeine trat stets für die Wiedervereinigung ein – während andere von einer „Lebenslüge“ der Bonner Republik sprachen und das Provisorium für einen Dauerzustand hielten.
Die Lügengeschichte von einem geplanten Attentat gegen Hitler rettete Albert Speer bei den Nürnberger Prozessen wohl das Leben. Ein bisher unbeachtetes Dokument zeigt, wie geschickt er sie anpasste.
Eine Dokumentation dekonstruiert Adolf Hitlers Talent als Militärstratege – an das freilich nur er selbst glaubte. Diese offene Tür rennt Arte immerhin mit Schmackes ein.
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In dieser Woche läuft die Zeitungshaussatire „Labaule & Erben“ im SWR an. Die Idee dazu stammt von Harald Schmidt. Ein Gespräch über Niedergänge aller Art, Comedy und seine Verbundenheit mit dem Feuilleton.
Mit „Kaisersturz“ leistet das ZDF seinen Beitrag zum Jahrestag der deutschen Revolution von 1918. In dem Film von Christoph Röhl überragen zwei Schauspieler die Personen, die sie darstellen.
Für die Unternehmen war „1968“ eine mediale und politische Provokation. Zunächst reagierten sie mit kämpferischer Rhetorik nach außen, zunehmend aber auch mit Dialogbereitschaft, professionalisierter Öffentlichkeitsarbeit und schließlich mit Absorption von Kritik und Reformbereitschaft.
Schon Thomas Mann hat angedeutet, dass der ganze Hitler im frühen Bewunderer Wagners steckt. Ein Germanist macht diese These nun plausibel. Wie sprang der Funke über?
Sinnsuche als Paradox: Der frühere F.A.Z.-Literaturchef und spätere Universitäts-Professor Karl Heinz Bohrer gibt sich in seinem Erinnerungsbuch als Don Quijote der Geistesrepublik.
Tom Pröse gelingt es, Mut und Leid einiger weniger zu beschwören, die sich einsam gegen Hitler stellten und/oder die das NS-Regime grausam verfolgte. Der Journalist verspürt heute eine Sehnsucht nach Vorbildern und möchte das Vermächtnis von 18 „Jahrhundertzeugen“ weitergeben.
Schon im Nürnberger Prozess entlastete sich der Angeklagte Albert Speer durch die kecke Behauptung, sich Hitlers „Nero-Befehl“ zur Zerstörung der Industrieanlagen widersetzt und ein Giftgas-Attentat auf den „Führer“ geplant zu haben.
Er war vor den Nationalsozialisten aus Wien geflohen, hatte die Bücher Haffners, Fests und Speers nach Großbritannien gebracht und den ersten Präsidenten Israels beraten: Der britische Verleger Lord Weidenfeld ist im Alter von 96 Jahren gestorben.
In Wünsdorf im Süden von Berlin wurden 1915 Muslime im „Halbmondlager“ gefangen gehalten, die Nationalsozialisten bauten eine Bunkerstadt – jetzt soll hier eines der größten Lager für Asylbewerber in Deutschland entstehen.
Vor 70 Jahren erschoss sich Adolf Hitler. Oder nahm er doch Zyankali? Auf einer irren Reise wollte der Kriminalbiologe Mark Benecke diese Frage in Moskau klären. Er fand Knochen, die durch etliche Hände gegangen waren – und Beweise für Hitlers gesundheitliche Probleme.
„Mein Kampf“ bleibt verboten. Und Bayern will die vorbereitete kommentierte Ausgabe vielleicht doch noch unterbinden. Was fürchtet man? Und ist dieses Buch tatsächlich unfassbar schlecht geschrieben? Ein Lektüreversuch.
Diese Geschichte hätte Frank Schirrmacher gefallen. Und er hätte sie wahrscheinlich auch mit der für ihn typischen Begeisterung kommentiert, behandelt sie doch ein Thema, das ihm zuletzt besonders am Herzen lag.
Er konnte begeistern und begeistert sein wie kein Zweiter: An seinem Text über den Halleyschen Kometen, der vor achtundzwanzig Jahren erschien, habe ich zum ersten Mal erkannt, wie aus Intellekt und Leidenschaft Deutungshoheit erwachsen kann.
Frank Schirrmacher, einer der Herausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, ist gestorben. Schirrmacher wurde 1994 als Nachfolger von Joachim Fest in das Herausgebergremium berufen. Er war einer der scharfsinnigsten und profiliertesten Journalisten und Intellektuellen.
Sie wuchsen in Heimen der SS auf statt bei ihren Eltern, und den meisten Lebensborn-Kindern ist ihre Herkunft bis heute ein Rätsel. Doch seit alte Dokumente aufgetaucht sind, wühlen einige in ihrer Vergangenheit.
Als Gegenspieler der Nationalsozialisten verkörperte er ein Bildungsbürgertum mit Überzeugung: Berlin erinnert endlich an Johannes Fest.
Volker Ullrich hat eine Biographie über Adolf Hitler und dessen Kanzlerzeit bis 1939 geschrieben, vernachlässigt dabei jedoch den Blick auf die Deutschen, ohne die er nichts geworden wäre.
Über Preußens Geschichte und deutsche Gegenwart: Der profilierte Verleger und Publizist Wolf Jobst Siedler ist im Alter von siebenundachtzig Jahren in Berlin verstorben.
Er gab Joachim Fests Hitler-Biographie heraus und zählte zu den bedeutendsten Verlegern der Nachkriegszeit. Am Mittwoch ist Wolf Jobst Siedler im Alter von 87 Jahren gestorben.
Es gibt Streit um Theodor Eschenburg, einen der bekanntesten deutschen Politologen nach 1945. Soll er, der Mitglied der SS und an einer „Arisierung“ beteiligt war, Namensgeber eines Preises bleiben?
Der erste Band von Volker Ullrichs Hitler-Biographie behandelt die Jahre des Aufstiegs. Das meisterliche Buch macht mit vielen neu erschlossenen Quellen deutlich, wie wenig außergewöhnlich dieser Lebensweg zunächst verlief.
Nadeschda Tolokonnikowa berichtet aus ihrem russischen Straflager. Dort werden Menschen entrechtet, erniedrigt und zu Tode geschunden. Wenig später kommt die Pussy Riot-Sängerin in Einzelhaft.
Wir hätten noch so viele Fragen gehabt. Marcel Reich-Ranicki ist gestorben. Uns bleibt, außer einer großen Traurigkeit, das Staunen über diesen wunderbaren Mann.
Heros der Wagner-Rezeption: Hans-Jürgen Syberberg hat den Diskurs über die Verstrickung des Werks und der Familie in den Nationalsozialismus angestoßen. Jetzt fordert er gar den Regie-Eingriff in die Partituren.
Vier zentrale Fragen zu dem Mann, der heute vor achtzig Jahren zum Kanzler ernannt wurde, sind noch unbeantwortet. Doch statt wirklicher Analyse blüht in Deutschland eine enervierende, obskurantistische Hitler-Folklore.
Welche Rolle spielte Ernst von Weizsäcker im NS-Vernichtungsapparat? Ein Gespräch mit Richard von Weizsäcker über die Friedensbemühungen seines Vaters als Staatssekretär im Auswärtigen Amt, über dessen Rolle bei der Ausbürgerung von Thomas Mann und über das damalige Wissen um die Judenvernichtung.