Ein Lotse geht von Bord: Horst Claussen, prägender Referatsleiter im Amt der Bundeskulturbeauftragten, tritt in den Ruhestand. Er verkörperte einen selten gewordenen Beamtentypus.
Der Schauspieler Michael Degen ist dem NS-Terror in Berliner Verstecken entkommen. Jahrzehntelang konnte er darüber nicht sprechen: Was ihn am Leben hielt – und ihn heute mehr denn je sorgenvoll in die Zukunft blicken lässt.
Der Schauspieler, Autor und Regisseur Hardy Krüger ist gestorben. Er war mehr als nur ein Weltstar. Er war ein guter Mensch und ein anständiger Deutscher.
Eine tiefe Jugendfreundschaft verband Caspar Neher und Bertolt Brecht, die selbst durch die Mitwirkung des Bühnenbauers an der NS-Propaganda nicht bröckelte. Der Bruch kam später, wie bislang unbekannte Briefe zeigen. Ein Gastbeitrag.
Das Endspielgenie: Zeitgemäße Erinnerung an einen großen unzeitgemäßen Regisseur und Verteidiger des letzten Menschen, der heute hundert Jahre alt geworden wäre.
Mit Distanz, aber ohne Absicht: Claudia Bauer inszeniert „Mephisto“ nach Klaus Mann im Schauspiel Frankfurt. Doch was sagt sie uns über den Deal des Künstlers mit dem Bösen?
Ein Reizbegriff wird zur Verständlichkeit gebracht: Das Deutsche Theatermuseum in München zeigt auf faszinierende Weise, wie es zum Regietheater kam.
Theater als Ausdruck urbanen Geistes: In Düsseldorf wird sich mit dem Umbau des Schauspielhauses auch die Stadt verändern.
Gustaf-Gründgens-Platz oder Porschestraße: Die Stadt Düsseldorf hat die Namensgeber ihrer Straßen auf historische Belastungen prüfen lassen. Durch die Gründlichkeit der Untersuchung kommt die Willkür der Urteile ans Licht.
War Gustaf Gründgens „Hamlet“ den Nazis genehm? Wikipedia behauptet das – aber das Quellenstudium fördert anderes zutage. Geschützt wurde er trotzdem.
Ein kleines Duett mit großem Zeitgeist: Dieses Zwiegespräch zwischen Gräfin und Herzog amüsierte im Jahr 1932 die Deutschen. Deutliche Untertöne überhörten sie.
Das Doku-Drama „George“ hatte den Charakter eines nationalen Fernsehereignisses. Es zeigt, wie schwierig es ist, Bekehrungen wie die des Schauspielers Heinrich Georges zum Nationalsozialismus für ein heutiges Fernsehpublikum plausibel zu machen.
Für das breite Publikum war Vadim Glowna der Fernseh-Bösewicht. Über Jahrzehnte hinweg bestach er aber durch die Vielseitigkeit seiner Rollen und Regiearbeiten. Nun ist er in Berlin gestorben.
Um den Euro mache er sich keine Sorgen, wohl aber um Europa. Rolf-E. Breuer, ehemaliger Chef der Deutschen Bank, zu Gast bei „3 kluge Köpfe“.
Zentralfigur der Zeitgeschichte: Die Karriere der legendären Schauspielerin Marianne Hoppe überspannte die Weimarer Republik, das Dritte Reich, die Bundesrepublik. Das Theatermuseum in München hat diesen Bogen raus.
Gründgens als Mephisto, Bundespräsident Theodor Heuss im Profil, Marlene Dietrich, die Stirn leicht gekräuselt - die Bilder sind bekannt, ihre Urheberin ist fast vergessen. Jetzt zeigt das Historische Museum Frankfurt die Fotografien Liselotte Strelows.
Ein Jahr lang will „Zeitzeugen“ im Wochenrhythmus je drei Nachdrucke von Tageszeitungen der dreißiger und vierziger Jahre veröffentlichen, ergänzt um Hintergrundinformationen und Einschätzungen von Experten.
Im Oktober 1918, kurz vor Ende des Weltkriegs, holte Aby Warburg seinen Revolver und drohte, seine Frau und die drei Kinder zu erschießen. Er hatte einen psychotisch-paranoiden Schub und war in seiner Zwangsvorstellung davon überzeugt, dass seine Familie von unbekannten Verfolgern entführt, verschleppt, gefoltert ...
Am Morgen des 9. Januar 1887 verlässt Theodor Fontane, seit 1870 Theaterkritiker der "Vossischen Zeitung" in Berlin, seine Wohnung in der Potsdamer Straße und begleitet seinen jungen Kollegen Paul Schlenther ins Residenztheater in der Blumenstraße. Die Aufführung des "eigenartigen Dramas", die das ...
Ihr letztes Buch hat Carola Stern nicht mehr vollenden können. Sie starb Anfang des Jahres kurz nach ihrem achtzigsten Geburtstag. Weite Textstrecken zu dem Doppelporträt von Clara Viebig und Friedrich Cohn lagen aber bereits vor. So wagte es die Freundin, langjährige Lektorin und Verlegerin Ingke Brodersen, die bewährte Zusammenarbeit allein fortzuführen und zu einem Ende zu bringen.
Bücher möchte Marcel Reich-Ranicki zu Weihnachten nicht geschenkt bekommen. Fünf Bücher allerdings verschenkt er selbst. Außerdem: Was der Literaturkritiker von Grillparzer, dem Goethe Österreichs hält.
Am 30. Januar 1933 sieht Erich Ebermayer ihn zum letzten Mal. Den Freund, den Weggefährten, den anderen berühmten Sohn: Klaus Mann. Sie entwickeln gerade eine Bühnenfassung von Antoine de Saint-Exupérys "Nachtflug" und haben ein Arbeitstreffen in Leipzig vereinbart. Es ist "ein grauer Wintertag, ...
Die Formel ist zwar alt, aber bis heute gut: "Es war einmal!" Da raunt es und wabert, unterhält jedoch vor allem, und am Schluß ist die Moral von der Geschicht' im besten Fall elegant und effektiv dargetan. Warum die bewährte Redewendung nicht noch einmal nutzen, besonders wenn sich die zu schildernden Begebnisse ...
Der Frust ist begreiflich: Wenn die Schüler einer elften Klasse es nur noch "geil" finden, "wie da so eine Unschuld zugrunde gerichtet wird", hat auch die Lehrerin bald die Lust an Faust und Gretchen verloren.
Was Ernst Lubitsch, der den Autor nach Hollywood holte, für den Film war, ist János Székely für den Roman dann doch nicht geworden: ein Artist der scharfen, aber zugleich lustspielhaft leichten, witzigen politischen Satire. Székely wollte Bitterkeit nicht mit Gefälligkeit garnieren. Aber er machte seinen ...
Die Theater- und Filmschauspielerin Marianne Hoppe ist im Alter von 93 Jahren gestorben. Das teilte das Berliner Ensemble am Freitag mit.
Schillers "Wallenstein" im Deutschen Klassiker Verlag
Armin Strohmeyr über das Leben von Klaus und Erika Mann
Eine Ausstellung und ein Bildband zum fünfzigsten Todestag
Hans Henny Jahnn im Briefwechsel mit Ernst Kreuder Von Heinz Ludwig Arnold