Bei den Richard-Wagner-Festspielen gibt es aus Sicht des Bundes Sanierungsbedarf, der über Bauarbeiten hinausgeht. Damit hinterfragt ein wichtiger Geldgeber die Organisationsstruktur der Traditionsveranstaltung.
Die Bayreuther Festspiele sind abgesagt. Pietari Inkinen hätte den neuen „Ring des Nibelungen“ dirigieren sollen, doch er hält diese Entscheidung für verantwortungsvoll.
Eine neue Leitung, neue Regisseure und Post vom Rechnungshof: das System Bayreuth ist in Bewegung. In welche Richtung geht die Reise?
Von Montag an wird Bayreuth musikalisch. Die Wagner-Festspiele läuten die fünfte Jahreszeit ein. Und helfen der Stadt über die Saison hinaus. Der Bundesrechnungshof hat vor kurzem aber die Vergabemethoden für die 60.000 Festspielkarten scharf gerügt.
Erstmals inszeniert Hans Neuenfels in Bayreuth. Mit „Lohengrin“ eröffnen die Wagnerschwestern ihre erste eigene Saison. Zeit des Aufbruchs? Oder der Regression? Trotz der im Vorjahr ausgerufenen „neuen Offenheit“ gehen die Türen wieder zu.
Die Überraschung blieb aus: Katharina Wagner und ihre Halbschwester Eva Wagner-Pasquier sollen die Nachfolge ihres Vaters Wolfgang Wagner in der Leitung der Bayreuther Festspiele antreten. Die ehrgeizigen Mitbewerber Nike Wagner und Gérard Mortier fanden beim Stiftungsrat kein Gehör.
Die Diskussion über Bayreuth als Privatzwist abzutun, wäre verfehlt: Mit Wolfgang Wagners Rücktritt gehen die Festspiele ins Eigentum des Staates über. Er darf die Festspielidee jetzt nicht mehr der dynastischen Imagepflege überlassen.
Am heutigen Samstag feiert Wolfgang Wagner, der Urenkel Richard Wagners und Alleinherrscher auf dem Grünen Hügel, seinen neunundachtzigsten Geburtstag. Für Sonntag hat er seinen Rücktritt angekündigt.
Vor Jahr und Tag hatte Wolfgang Wagner seine Tochter Katharina nicht nur als Leiterin, sondern auch als Geschäftsführerin der Festspiele einsetzen lassen wollen. Jetzt führt sie schon einmal ein anderes Bayreuther Geschäft - mit Gewinnbeteiligung und Sperrminorität.
Noch vor vier Monaten hieß es, Wolfgang Wagners Rücktritt als Leiter der Bayreuther Festspiele sei definitiv und bedingungslos erfolgt. Nachdem Bewegung ins abgekartete Spiel um seine Nachfolge gekommen ist, klingt das schon anders.
Am Samstag beginnen die Bayreuther Festspiele. Zurück liegen aufreibende Monate der Neuorientierung. Die Pläne für die Nachfolge des scheidenden Wolfgang Wagner sind bisher nicht aufgegangen. Seine Urenkelin bewirbt sich mit bombastischer Selbstdarstellung und Boulevardparolen.
Wolfgang Wagners Rücktritt ist ein epochaler Einschnitt in der Geschichte eines weltweit einzigartigen, hochrenommierten Festivals. Wer immer ihm nachfolgt, muss über das Gesamtkunstwerk Richard Wagners neu nachdenken.
Eva Wagner-Pasquier ist bereit, mit ihrer Halbschwester Katharina Wagner die Leitung der Bayreuther Festspiele zu übernehmen. „Nach reiflicher Überlegung will ich mich - aus privaten wie sachlichen Gründen - dieser Bitte nicht verschließen“, sagte sie.
Nike Wagner ist vom neuen Coup der Bewerbungspolitik ihrer Cousinen Eva und Katharina überrascht, wittert Machterhaltungsinstinkte ihres Onkels und fürchtet eine Boulevardisierung der Festspiele: Die ausgebootete Bayreuth-Bewerberin im Gespräch.
Erstmals zeigt sich Wolfgang Wagner bereit, von seinem auf Lebenszeit gesicherten Amt als Festspielleiter in Bayreuth zurückzutreten: Er könne sich eine Doppelleitung mit seinen Töchtern Katharina Wagner und Eva Wagner-Pasquier vorstellen. Deren Verhältnis galt bislang als belastet.
Nach der Hausdurchsuchung nimmt der Druck auf den Vorsitzenden der Deutschen Sporthilfe, Hans-Ludwig Grüschow, zu. Die Lage in der Schmiergeldaffäre wird immer undurchsichtiger.