Ohne Crema ist auch keine Lösung: In „Requiem für einen Freund“ ringt Jan Josef Liefers als Advokat Vernau mit Steuersündern und Immobilienhaien, vor allem aber mit einem schlechten Drehbuch.
Charakterdifferenzierung unerwünscht: Das Schicksalsmelodram Die Mutter des Mörders im ZDF leidet unter Rollenklischees – nur die Kameraarbeit besticht.
In dem ARD-Zweiteiler „Die Himmelsleiter“ erzählt Peter Zingler, wie er als Kind die Nachkriegszeit überlebt hat. An diesem Montag wird der Drehbuchautor aus Frankfurt 71 Jahre alt.
Was hat RTL bloß aus Goethes Götz von Berlichingen gemacht? Eine werkgetreue Verfilmung? Zum Glück nicht. Wir sehen Henning Baum als furchtlosen Actionstar mit Eisenfaust. Und das ist richtig gut.
Zwischen Treuhand und treudoof: In „Die letzte Instanz“ tanzt Jan Josef Liefers als Rechtsanwalt Vernau am Abgrund, fällt aber nicht hinunter. Das Ganze ist mal knufflig und mal wild, mal charmant und mal auch nur betulich.
Iris Berben steht als Rosa Roth für die feinziselierte Seite des deutschen Serienkrimis. Sie hat es mit einem verwickelten Fall zu tun und verwickelt sich privat. Der neue Fall überzeugt mit gekonnt eingesetzter Einfachheit.
Jüngst präsentierte Dennenesch Zoudé im ZDF-Fernsehfilm „Familiengeheimnisse“ ein Parfum, dessen Logo einem von ihr promoteten Produkt sehr ähnlich sah. Jetzt muss sich der Sender mit der Verbindung von „Wetten dass..?“ und der Biermarke „Warsteiner“ befassen.
Zwölf Winter lang verübte ein Bankräuberduo eine Überfallserie in mehreren Bundesländern. Der wahre Fall ist nun mit Jürgen Vogel und Axel Prahl verfilmt worden: ein melancholischer Fernsehfilm, dessen Sog man sich schwer entziehen kann.
Auch diese Saga wird kursorisch abgehakt: Das ZDF zeigt die Geschichte der Familie Krupp. Dunkles Pathos prägt den Film, und die Kruppsche Villa Hügel wird zu einer Art Essener Geisterhaus. Und doch ist dieser Dreiteiler nicht ohne Reiz.
Jüngeren ist Johannes Mario Simmel kaum ein Begriff. Vor dreißig Jahren schrieb er die Bestseller der Stunde, wurde jedoch von den Kritikern verkannt. Das ZDF verfilmt seine Werke jetzt unpassend zeitgemäß wieder. Warum nur?
Eine Fernsehwoche großer und intensiver Dramen mit lebensdurstigen Helden, aber auch schmerzvollen Abschieden. Außerdem: eine Reihe anspruchsvoller Dokumentationen und eine neue Comedy.
Mittelmaß zur Prime Time, Spitzenqualität für Langschläfer: Auch in der Silvesterwoche staunt man über die Programmplanung der Öffentlich-Rechtlichen.
Das Kino dieser Woche wartet mit genialen Gangstern ebenso wie mit einer mordlustigen Gattin und pubertierenden Teenagern auf.