Hier spricht der Sprachdoktor
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Dr. Lutz Kuntzsch von der Gesellschaft für deutsche Sprache ist der Sprachdoktor. Bild: Frank Röth
Sagt man „gestorben“ oder „verstorben“? Die Gesellschaft für deutsche Sprache hilft bei zweifelhaften Fällen mit ihrer Telefonberatung. Wir haben da mal mitgehört.
Dr. Lutz Kuntzsch hält heute wieder Sprechstunde. Mitglieder der Gesellschaft für deutsche Sprache berät er kostenlos, Nichtmitglieder zahlen pro Minute am Telefon 1,86 Euro. 100 bis 120 Anfragen pro Woche beantworten Kuntzsch und seine beiden Kolleginnen Frauke Rüdebusch und Annika Hauzel, die meisten gehen telefonisch oder per Mail ein. Heißt es übrigens „das“ oder „die“ Mail? Kuntzsch sagt, beides sei möglich, hält aber „die“ Mail für die bessere Variante, weil das deutsche Wort dahinter – die Post, die Nachricht – eben auch weiblich sei. Erste in der Leitung ist nun eine Dame, die sich in ihrer Ansicht bestätigt fühlen möchte.
Sie stört sich daran, dass „Meter“ oft nicht dekliniert wird: „Der Ort liegt in 350 Meter Höhe.“ Nach ihrer festen Überzeugung muss es „in 350 Metern“ heißen. Doch Sprachdoktor Kuntzsch hält sich mit Diagnose und Therapie zurück: „Ich bin da vorsichtig, es ist beides möglich.“ Diese Antwort hören die Fragesteller oder Beschwerdeführer in der Regel nicht so gern. Wer sich an die Gesellschaft für deutsche Sprache wendet, will Klarheit.
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