https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/streifschuss-neue-krimis-in-kuerze-17856387.html

Bild: $image.photoCredit

Streifschuss : High mit Bärlauch

Über neue Romane von Grewg Buchanan und Gudrun Lerchbaum

          2 Min.

          Wenn beim Lesen eines Kriminalromans die Frage aufkommt, ob das denn überhaupt ein Kriminalroman sei, muss das kein Indiz für einen Mangel sein. Im Gegenteil: Meist ist es ein Zeichen dafür, dass eine Erzählung die ausgetretenen Wege verlässt und sich auf neuem Terrain bewegt. Kein anderes Genre erscheint durch die Masse der Bücher und Fernsehdrehbücher so gnadenlos durchformatiert. Nahezu jede und jeder, der oder die zu schreiben beginnt, glaubt, die Befolgung einer Handvoll Verfahrensregeln werde ihn oder sie schon zum Ziel führen wie ein Navi in einer fremden Stadt.

          Peter Körte
          Redakteur im Feuilleton der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung in Berlin.

          Weil ein Roman nun aber kein Schrank ist, den man nach Anleitung zusammenbaut, und auch kein Gericht, für das es ein todsicheres Kochrezept gibt, ist die Anwendung bestimmter Regeln keine Erfolgsgarantie. Greg Buchanan zum Beispiel, ein zweiunddreißigjähriger Brite, hat zwar Erfahrung als Drehbuchautor für Videospiele gesammelt, aber vermutlich weiß er gerade deshalb sehr genau, warum ein Roman einprägsame, bildgewaltige Settings braucht, die man nicht vergisst, aber keine Levels, die man sich erspielen muss, um am Schluss mit einer Auflösung belohnt zu werden.

          Zugang zu allen F+ Artikeln 2,95 € / Woche
          Jetzt 30 Tage kostenfrei testen
          2,95 € / Woche
          Jetzt kostenfrei Zugang abonnieren?
          Mit einem Klick online kündbar
          Weiter Ja, 30 Tage kostenfrei testen
          Diese und viele weitere Artikel lesen Sie mit F+
          AfD-Demonstration vor dem Berliner Reichstagsgebäude unter dem Motto „Energiesicherheit und Schutz vor Inflation - unser Land zuerst“ im Oktober 2022

          Umfragenhoch der Rechten : Die Helfer der AfD

          Das Geschäftsmodell der Rechtspopulisten besteht darin, Angst, Ahnungslosigkeit und Wut der Bürger für sich zu nutzen. Doch die erzeugen sie nicht allein.