Angela Merkel spricht mit den Staats- und Regierungschefs der G-7-Staaten in Garmisch-Partenkirchen. Bild: AP
Auf den Kanzler kommt es an: Es liegt im Interesse der Frauen, dass Frauen und Männer in der Sprache mit einem gemeinsamen Geschlecht benannt werden. Ein Gastbeitrag.
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Vor Jahren schrieb eine große Zeitung der Vereinigten Staaten: „Angela Merkel is the leading politician of the Western world.“ In einem Interview mit Markus Lanz bezeichnete Barack Obama A.M. als „one of my favorite partners on the world stage“. Das erste Zitat wurde in der deutschen Presse wiedergegeben mit: „Angela Merkel ist die führende Politikerin der westlichen Welt.“ Und das zweite übersetzte der ZDF-Dolmetscher mit den Worten, dass A.M. eine von Obamas „Lieblingspartnerinnen auf der Weltbühne“ gewesen sei. Beide Übersetzungen sind falsch.
Und, was mir hier wichtiger ist: Sie sind ganz und gar frauenverkleinernd. In ihnen wurde A.M. zur Nummer 1 der kleinen Zahl leitender Politikerinnen gemacht – eine Minikönigin in einem Minireich. Die amerikanischen Sätze hingegen machten sie groß: Sie sei die Nummer 1 unter allen Politikern der westlichen Welt, unter allen politischen Partnern auf der Weltbühne – einschließlich der Männer.
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