Die Journalistin Güner Balci sollte einen Film drehen. Unter Vorwänden wird ihr der Auftrag entzogen. Nebenbei wird ein Einbruch erfunden, der Diebstahl von Tonbändern. Erklärung: „Notlüge“. In diese Not hat sich eine Öffentlichkeit begeben, die es nicht schafft, die Wahrheit über ein Buch auszusprechen.
Thilo Sarrazin, hieß es in den Springer-Medien, sei in Kreuzberg angepöbelt und gemobbt worden. Nun zeigte das ZDF just diesen Kreuzberg-Besuch im Sarrazin-Film von Güner Belci. Und siehe da, nicht nur für die Autorin stellte sich manches anders dar.
Ein Emeritus aus Osnabrück sorgt sich um das Grundvertrauen in Deutschland. Er ist der Sprecher des einflussreichen Kartells staatlich geförderter Migrationsforschung, die offene Debatten unterbindet.
Warum sich abrackern, damit die Nachwelt einen nicht vergisst? Vor hunderttausend Jahren machte es eine Neandertaler-Gruppe besser. Ihre Spuren in Spanien zeugen davon.
Die Impfung gegen das Corona-Virus gibt es in den Vereinigten Staaten jetzt an jeder Ecke. Und nicht nur das. Wer sich impfen lässt, bekommt vieles gratis. Das treibt schöne Blüten.
Nur eine einzige Schrift soll er vorgelegt haben, gerade einmal zweieinhalb Seiten lang: Edmund L. Gettier hinterlässt einen der meistkommentierten Aufsätze der Philosophiegeschichte – und eine Anekdote.
Der inhaftierte russische Oppositionspolitiker darf seine Bücher nicht lesen, weil sie erst geprüft werden sollen. Nun will er den Koran studieren. Doch der tschetschenische Republikchef sagt, er habe nicht das Recht, das Buch zu berühren.
Was ist dran am Image des Denkers, das dem promovierten Literaturwissenschaftler Robert Habeck anhängt? Schadet oder nutzt es ihm beim Versuch, die Kanzlerkandidatur der Grünen zu gewinnen?
Der deutsch-amerikanische Architekt Helmut Jahn hat einst den Messeturm entworfen, der die Frankfurter Skyline prägt. Nun ist der Sockel durch eine neue Glasrotunde verunstaltet worden - von Jahn selbst.
Zwei Alphatiere machen die Sache unter sich aus, lassen sich für den Fall einer Niederlage aber nicht in die Pflicht nehmen. So schwächt die Kandidatenkür der Union das Parlament.
Die einzige öffentliche deutsche Comicbibliothek, der viele heute berühmte Zeichner ihre Prägung verdanken, steht vor der Schließung. Jetzt ist, wie schon bei der Gründung, Phantasie gefragt.
Ferdinand von Schirach ruft Europa dazu auf, sechs neue Grundrechte zu proklamieren. Doch damit erweist er seinem politischen Anliegen einen schlechten Dienst.
Die SPD-Spitze wollte Sarrazin nicht länger in der Partei dulden. Doch dann endete es mit einer gütlichen Einigung in Berlin. Sarrazin bleibt SPD-Mitglied. Von seinen umstrittenen Thesen zur Integrationspolitik distanziert er sich aber nicht.
Warum verfolgt Patrick Bahners all jene mit solchem Ingrimm, die es wagen, bei der Integration von Muslimen auf Probleme hinzuweisen? Wir Islamkritiker sind weder blind für die Wirklichkeit noch Panikmacher. Eine Kritik von Thilo Sarrazin.
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Thilo Sarrazins „Deutschland schafft sich ab“ ist ein klassischer Bildungsroman: Mittelbegabter, fauler Junge entdeckt die Literatur und rettet sich selbst. Jetzt verachtet er alle, die nicht so geworden sind wie er.
Über die Kälte der Macht und die Aufkündigung einer Debatte: Im Fall Sarrazin geht es um nichts weniger als die Meinungsfreiheit und die Pflicht sich selbst zu unterrichten. Die Weigerung der Politik, sein Buch zu lesen, zeigt eine fundamentale Krise der politischen Kommunikation.
Im Gespräch mit der F.A.Z. spricht die Kanzlerin und CDU-Vorsitzende Merkel über das Konservative, Erika Steinbach, die Wehrpflicht, ihr Herzensanliegen Integration, Stadtbilder mit Moscheen - und warum es ihr vollkommen ausreichte, nur Auszüge aus Sarrazins Buch zu lesen, um sich darüber ein Urteil zu bilden.
„Sigmar Gabriel stilisiert mich zum Wegbereiter von Hasspredigern, weil ich von der Evolutionsbiologie nicht schweigen will. Meine Thesen zur Sozialpolitik verfälscht er. Eine Antwort auf die Anklage, die mein Parteivorsitzender in der ,Zeit' gegen mich erhoben hat.“ Ein Gastbeitrag von Thilo Sarrazin.
Der Sozialökonom Gunnar Heinsohn hat in einem Beitrag für die F.A.Z. behauptet, in der Debatte um türkische Einwanderer würden deren Bildungserfolge schöngerechnet. Die in vielen Talkshows zu Wort gekommene Politologin Naika Foroutan unterschlage wichtige Zahlen. Hier erwidert sie.
Zwischen internen Bewertungen und öffentlichen Stellungnahmen zur Rolle des Bundespräsidenten im Fall Sarrazin herrschte am Mittwoch eine Kluft. Intern hieß es, im Falle des Falles hätte Wulff die Befugnisse über Gebühr ausgelegt. Offiziell wurden keine Bewertungen abgegeben.
Bundespräsident Wulff gerät weiter unter Druck. Nach Informationen der F.A.Z. hat Sarrazin die Bedingungen für seinen Abgang mit dem Bundespräsidialamt ausgehandelt. Sarrazin sagte, mit seinem Abgang habe er Druck von Wulff nehmen wollen - eine Abberufung durch Wulff wäre juristisch angreifbar gewesen.
Die Einflussnahme des Bundespräsidenten auf die Bundesbank ging in der Affäre um Thilo Sarrazin weiter als bekannt. Die Verhandlungen über die Bedingungen für den Rücktritt von Sarrazin wurden offenbar allein von Vertretern des Bundespräsidenten geführt, heißt es im Umfeld der Bundesbank.
Trotz Kritik aus den eigenen Reihen hat SPD-Generalsekretärin Nahles den geplanten Parteiausschluss Thilo Sarrazins verteidigt. Der Parteivorstand stimmte geschlossen dafür. Sarrazin wird zur Last gelegt, seine muslimkritischen Integrationsthesen „genetisch“ zu begründen.
Das Buch von Thilo Sarrazin wird kontrovers diskutiert - kaum jemand, der zu dem Werk keine dezidierte Meinung hätte. Doch was schlägt Sarrazin eigentlich vor? Wie lauten seine Kernthesen? Ein Überblick.
Als Thilo Sarrazin Berliner Finanzsenator war, sanken die Gehälter von Erzieherinnen und Lehrern, die Vorklassen wurden abgeschafft. Das schadete gerade Einwandererkindern. Fast scheint es, als habe er seine Prophezeiungen selbst eingeleitet.
Was Thilo Sarrazin gesagt hat, ist also nicht „auszuhalten“, seine Beschreibung der Welt „unerträglich“? Das meinen jedenfalls die intellektuellen Lobbyisten und kriegen sich kaum noch ein vor bebender Empörung. Dabei zeigt ihr Meinungskrieg in Schleimsprache nur eins: Wie unreif das deutsche Verhältnis zur Freiheit ist.
Das Bundespräsidialamt hat eingestanden, bei den Verhandlungen der Bundesbank über einen freiwilligen Rückzug Thilo Sarrazins „vermittelt“ zu haben. Berichte, man habe ihm eine höhere Pension verschafft, wies das Amt hingegen zurück.
Was ist bloß aus der Deutschen Bundesbank geworden? Früher wurde sie für ihre Unabhängigkeit bewundert. Nach Sarrazin bleibt der Eindruck eines politisch abhängigen Vorstands mit großen Karriereplänen. Eine Analyse von Holger Steltzner.
Thilo Sarrazin tat dem Bundespräsidenten, der Bundeskanzlerin und der Bundesbank einen großen Gefallen. Von einem „freiwilligen“ Rücktritt können nur Zyniker sprechen: Das Fegefeuer der Kritik in den vergangenen Wochen war selbst für ihn zu heiß.
In der Frankfurter Bankenszene überwiegt nach dem Rücktritt von Thilo Sarrazin die Erleichterung. Insbesondere in der Bundesbank wird nun auf eine Beruhigung gehofft. Erste Kandidaten für die Nachfolge sind bereits im Gespräch.
Axel Weber ist eigentlich Wissenschaftler und ein eher unpolitischer Mensch. Die Berufung von Thilo Sarrazin in den Bundesbank-Vorstand wollte er von Anfang verhindern. Jetzt droht der Fall Sarrazin Webers hauptsächliche Arbeit zu überschatten. Dabei gehört er zur Elite der europäischen Geldpolitiker.
Thilo Sarrazin hat die Bundesbank nun doch freiwillig verlassen. Auf Dauer halte es niemand durch, sich mit der gesamten politischen Klasse und 70 Prozent der veröffentlichten Meinung anzulegen, sagte der 65-Jährige. Ob er eine Abfindung bekommt, ist bislang unklar. Die Bundesregierung begrüßte den Schritt.
Thilo Sarrazin eröffnet am Donnerstagabend in Potsdam die Lesereihe zu seinem umstrittenen Buch „Deutschland schafft sich ab“ - und sorgt gleich wieder für Schlagzeilen: Während der Veranstaltung bestätigt er, dass er sich aus dem Vorstand der Bundesbank zurückziehen wird.
Vor der Sendung wurde bekannt, dass Sarrazin die Bundesbank verlässt. Umso wichtiger war es, dass sich die Runde bei Maybrit Illner im Detail mit den biologistischen Thesen seines Buches auseinandersetzte. SPD-Chef Gabriel argumentierte glänzend.
Kindliche Neandertaler-Spuren : Spielend unsterblich
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Tilman Spreckelsen
Impfen in Amerika : Dazu einen Hasch-Keks?
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Nina Rehfeld, Sedona
Philosoph Edmund L. Gettier : Ein Besserweiser
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Jürgen Kaube
Nawalnyj bekommt keine Bücher : Ist der Koran extremistisch?
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Kerstin Holm
Urheberrecht im Bundestag : Willkommen im Plattform-Netz
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Michael Hanfeld
Robert Habeck : Denkt er noch oder reflektiert er schon?
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Christian Geyer
Umbau Frankfurter Messeturm : Sakrileg an einer Architekturikone
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Kanzlerkandidatur : Wer will bloß regieren?
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Comicbibliothek vor dem Aus : Rettet Renate!
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Andreas Platthaus
Ferdinand von Schirach : Sollten Grundrechte Instrumente der Politik sein?
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Mark Siemons
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