Die Journalistin Güner Balci sollte einen Film drehen. Unter Vorwänden wird ihr der Auftrag entzogen. Nebenbei wird ein Einbruch erfunden, der Diebstahl von Tonbändern. Erklärung: „Notlüge“. In diese Not hat sich eine Öffentlichkeit begeben, die es nicht schafft, die Wahrheit über ein Buch auszusprechen.
Thilo Sarrazin, hieß es in den Springer-Medien, sei in Kreuzberg angepöbelt und gemobbt worden. Nun zeigte das ZDF just diesen Kreuzberg-Besuch im Sarrazin-Film von Güner Belci. Und siehe da, nicht nur für die Autorin stellte sich manches anders dar.
Ein Emeritus aus Osnabrück sorgt sich um das Grundvertrauen in Deutschland. Er ist der Sprecher des einflussreichen Kartells staatlich geförderter Migrationsforschung, die offene Debatten unterbindet.
Seit einem Jahr dürfen französische Arbeitnehmer theoretisch an ihren Arbeitsplätzen essen. Eine Kulturrevolution. Doch der Lockdown führt zu anderen Entwicklungen.
In der Corona-Krise muss vorsichtig abgewogen werden: welche Rolle Stimmungen in der Bevölkerung bei Lockerungen spielen und wo die Grenzen des Gesundheitsschutzes liegen.
Der Intendant der Uckermärkischen Bühnen Schwedt ruft jeden Tag eine Gedicht vom Theaterdach. Er sieht sich nicht im Widerstand gegen die Corona-Einschränkungen, will aber darauf aufmerksam machen.
Bei der Aussicht auf Schnelltests und Impfstoffe wird immer wieder auf eine „Licht am Ende des Tunnels“-Rhetorik zurückgegriffen. Das ist gefährlich. Allein die Empfindung eines geringeren Risikos kann das eigene Verhalten verändern.
Franziskus ist schon gegen das Coronavirus geimpft. Bischöfe, Leibwächter und Pressevertreter, die mit ihm nach Bagdad reisen sollen, ebenfalls. Hätten es für die Journalisten nicht auch Schnelltests getan? Dann wären mehr Vakzin-Dosen für Obdachlose am Petersplatz übrig geblieben.
Das Verweilverbot am Düsseldorfer Rheinufer scheucht pandemiemüde Sonnenanbeter auf: Stehen, Sitzen und Liegen sind verboten. Was hätte Goethe nur dazu gesagt?
Wie baut man den Stress des Lockdowns ab? Raus ins Grüne selbstverständlich. Aber nicht nur, um ein paar Selfies zu machen, sondern um die Natur zu verstehen. Das wirkt heilsam.
Zwei Literaturnobelpreisträgerinnen sind sich einig im Gespräch beim Berliner Festival „Re:Writing the Future“: Die Leute auf der Straße, die Arbeiter, haben die besten Antworten auf die Fragen des Lebens.
Nachdem Disney+ bestimmte Inhalte mit Warnhinweisen versehen hat, hieß es mancherorts: „Cancel Culture“. Doch hier wird nichts zensiert. Die Hinweise schützen jene, die oft genug als erste betroffen sind: Kinder.
Die SPD-Spitze wollte Sarrazin nicht länger in der Partei dulden. Doch dann endete es mit einer gütlichen Einigung in Berlin. Sarrazin bleibt SPD-Mitglied. Von seinen umstrittenen Thesen zur Integrationspolitik distanziert er sich aber nicht.
Warum verfolgt Patrick Bahners all jene mit solchem Ingrimm, die es wagen, bei der Integration von Muslimen auf Probleme hinzuweisen? Wir Islamkritiker sind weder blind für die Wirklichkeit noch Panikmacher. Eine Kritik von Thilo Sarrazin.
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Die Grundschullehrerin Ursula Sarrazin ist an ihrer Schule Anfeindungen ausgesetzt. Eltern sollen sich über ihre autoritären Unterrichtsmethoden empört haben. Wird sie zur Rechenschaft gezogen für die Thesen ihres Mannes?
Goethe schrieb den „West-östlichen Divan“ mit fasziniertem Blick auf den Orient, aber sein Verhältnis zum Islam ist kritischer als heute oft behauptet. Dass er sein Mohammed-Projekt fallen ließ, ist kein Zufall. Goethe erkannte den Grundkonflikt des Propheten.
Seit Sarrazins Thesen dreht sich die Integrationsdebatte auch um Goethes „West-östlichen Divan“. War der Dichter ein Feind oder Freund des Islam? Wer diese Frage ohne Verweis auf seine symbolische Religionsauffassung beantworten will, kommt zu den falschen Schlüssen.
Goethe hat versucht, in poetischer Übersetzung den Geist der islamischen Kultur zu erfassen. Sein „West-östlicher Divan“ taugt nicht zur Beschreibung eines dogmatischen Islam und zur Haudrauf-Polemik.
Seine Kritik an den Muslimen war keineswegs so ruppig: In seinem letzten Brief an die F.A.Z. kritisiert der jüngst verstorbene Schriftsteller Hadayatullah Hübsch den sorglosen Umgang Thilo Sarrazins mit Goethes „West-östlichem Divan“.
Thilo Sarrazin behauptet, niemand bestreite seine Berechnungen. Jetzt legen Berliner Forscher Gegenrechnungen vor. Aus Statistiken und Umfragen ziehen beide Seiten nur, was ihnen passt.
Die Antwort ist: nichts. Die meisten Deutschen mit türkischer Familiengeschichte beteiligen sich an der Integrationsdebatte nicht. Sie sind schon integriert, fühlen sich aber als Minderheit.
Thilo Sarrazins Lektionen: In der Freitagsausgabe der F.A.Z. attestiert der Autor von „Deutschland schafft sich ab“ der politischen Klasse Bildungsdefizite und empfiehlt als Weihnachtslektüre Goethes „West-östlichen Divan“.
Thilo Sarrazin hat in der neusten Auflage seines Buches „Deutschland schafft sich ab“ Änderungen vorgenommen. Der frühere Bundesbankvorstand bestritt im Gespräch mit der F.A.Z., dass diese im Zusammenhang mit dem Parteiordnungsverfahren stehen, das die SPD gegen ihn angestrengt hat.
Wenn inzwischen sogar Migranten aus Migrantenvierteln wegziehen, ist Integration vielleicht gar kein ethnisches Problem, sondern ein soziales. Eine Bestandsaufnahme in Berlin-Kreuzberg.
Der Gegensatz von Natur und Kultur ist in den Natur- wie in den Sozialwissenschaften längst obsolet. Für die Lösung der Bildungsprobleme in Unterschichten ist zweitklassige Theorie aber nicht gut genug.
Sie sollten Seehofer verteidigen. Doch was die Unionspolitiker Dobrindt und Liminski den routinierten Normalitätsbehauptern Kolat und Wowereit entgegensetzen konnten, war peinlichste Pomade. Erst zum Schluss bot Frank Plasberg eine Kontrahentin von Format auf.
Die Versuche, den Zuzug von Ausländern nach Deutschland zu begrenzen, begannen 1973 mit dem Anwerbestopp der Regierung Brandt. Die Dynamik des Familiennachzugs wurde lange unterschätzt. Heute ist er die stärkste Säule der Zuwanderung.
Der Historiker Hans-Ulrich Wehler rät der SPD, sich endlich von der Polemik gegen Thilo Sarrazins Irrtümer ab- und der Diskussion über seine richtigen Beschreibungen zuzuwenden.
Schafft Deutschland sich ab? Den Ernst der Lage erkannt zu haben ist Sarrazins Verdienst. Die Wichtigkeit umstrittener Werturteile für seine Analyse wird von vielen überschätzt. Wer das nicht tut, kann ihm dankbar sein. Ein Essay von Erich Weede.
Hans-Ulrich Wehler, Deutschlands bedeutendster Sozialhistoriker, verteidigt Thilo Sarrazin in einem Zeitungsbeitrag. Damit gibt er der Debatte um dessen umstrittene Integrationsthesen eine völlig neue Wendung.
Thilo Sarrazin fühlt sich durch die Kritik der Kanzlerin an seinem Buch an Verhältnisse in der DDR erinnert. Dort habe die Meinungsfreiheit zwar auch in der Verfassung gestanden. Aber wer Kritik geübt habe, sei abgestraft worden. Er sieht sich selbst „in der ersten Stufe eines fein abgestuften Verfahrens“.
„Deutschland hat kein Problem mit der Integration“, sagt der Dortmunder Fußballprofi Nuri Sahin und widerspricht damit Thilo Sarrazin. Trotzdem spielt er für die türkische Nationalmannschaft. Doch dort werden Talente nicht konsequent gefördert.
Sein Buch wurde bisher 1,1 Millionen Mal gedruckt . Im Streitgespräch mit Frank Schirrmacher erklärt Sarrazin, warum er in ihm auf die Biologie nicht verzichten wollte, um eine falsche Integrationspolitik zu korrigieren, und fordert Intelligenztests in den Schulen.
Sandra Maischberger wollte über das Thema „Kopftuch und Koran: Hat Deutschland kapituliert?“ diskutieren. Sie setzte eine Frau, die den „Ehrenmord“ an ihrer Schwester anzeigte, dem islamischen Prediger Pierre Vogel gegenüber. Das konnte nicht gutgehen.
Französische Lokale : Prost Mahlzeit
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Jürg Altwegg
Philosophie in der Pandemie : Abwägung abwägen
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Christian Geyer
Gedichte vom Theaterdach : Die Glocke
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Frank Pergande
Alles wird gut? : Vom Dilemma der Risikokompensation
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Joachim Müller-Jung
Wie geht es weiter im ZDF? : Das Erbe des Thomas Bellut
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Michael Hanfeld
Impfprivilegien im Vatikan : Erst der Papst, dann die Journalisten
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Matthias Rüb, Rom
Corona-Regeln in Düsseldorf : Verweilverbot
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Ursula Scheer
Gegen den Lockdown-Stress : Sei nicht die Axt im Walde
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Melanie Mühl
Alexijewitsch und Herta Müller : Einfache Leute
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Andreas Platthaus
Disney und die Warnhinweise : Sei kein Frosch und rede darüber
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Axel Weidemann
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