Der neue Auftrag von ARD und ZDF ist deutlich: mehr Kultur, in Maßen Leichtes. Und über die Rundfunkräte bekommen die Bürger mehr Einfluss. Ein Gastbeitrag.
Dmitri Muratow hat seine Friedensnobelpreismedaille versteigert. 103,5 Millionen Dollar kamen dabei heraus, für durch den Krieg in Not geraten Kinder in der Ukraine. Wir hätten einen Vorschlag für den nächsten Friedensnobelpreis.
Nach dem Documenta-Desaster: Sogar der Bundeskanzler fordert Konsequenzen, aber die Verantwortlichen klammern sich an ihre Posten. Jetzt soll die Ausstellung nach antisemitischen Werken durchsucht werden. Reicht das?
Den Sender Euronews haben Finanzinvestoren mit Verbindungen zu Victor Orbán gekauft. Jetzt macht der Kanal Werbung für Saudi-Arabien. Das ist kein gutes Omen.
Vor einem Jahr forderte Claudia Roth noch die Verhinderung der Auslieferung von Julian Assange. Jetzt äußert sie die Erwartung, ihm stehe in den Vereinigten Staaten ein faires Verfahren bevor. Das geht nicht zusammen.
O nein, wir haben doch glatt den Tag des Schlafes verschlafen. Macht aber nichts, denn auch nachträglich kann man ihn einer kritischen Würdigung unterziehen.
Zu viel Glamour verkraftet diese Veranstaltung nicht: „Lieber Thomas“, „Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush“ oder doch ein Außenseitersieg? Was am Freitag beim Deutschen Filmpreis zu erwarten ist.
Es darf jetzt von einer Documenta der Verschlagenheit gesprochen werden: Die Schau und ihre Macher offenbaren ihren Antisemitismus und sind rechthaberisch bis zum Schluss.
Die Affenpocken breiten sich weiter aus, der fragwürdige Umgang damit auch. In der amerikanischen Seuchenbehörde werden Ratschläge fürs Schäferstündchen ausgegeben – inklusive schrägen Bekleidungstipps für Romantiker.
Die Kunstmesse TEFAF kehrt verschlankt, aber nicht weniger prachtvoll zurück. Für Besucher kein Nachteil: So fällt es leichter, die Vielfalt exquisiter Angebote zu bestaunen.
Gautier, Balzac, Dumas und Baudelaire: Hoffmanns Resonanz in Frankreich war ungeheuer. Nicht nur in „Hoffmanns Erzählungen“ wurde er selbst zur literarischen Figur.
Franziska Giffey ist auf einen Betrüger hereingefallen, der sich als Vitali Klitschko ausgab. Es handelte sich wohl um einen „Deepfake“, sagt die Senatskanzlei. Warum erkannte ihn niemand?
Mit verspielter Lego-Ästhetik und leuchtendem Pink macht der Künstler Andreas Schmitten das Wohnhaus des Sammlerpaars Peter und Irene Ludwig auffällig unsichtbar. Übrig bleibt der Sammelrausch.
Die Ukrainer kämpfen mit letzter Kraft, sagt der Fotograf Stanislaw Ostrous, und die Deutschen liefern möglichst wenig Waffen: An der Fassade der TU Berlin sind seine Bilder zu sehen, sie dokumentieren die Kriegszerstörungen in Charkiw.
Nichts ist so unheimlich wie der Zweifel, ob wir es mit einer Maschine oder einem Menschen zu tun haben: Das zeigt sich besonders gut in Ballettaufführungen nach E. T. A. Hoffmann.
Wenn wir uns selbst begegnen, brauchen wir ein gutes Gesprächsthema, sonst wird es gruselig: Vor zweihundert Jahren starb der Musiker, Zeichner, Jurist und Autor E. T. A. Hoffmann.
Wer immer noch „rational“ über den völkermörderischen Angriff von Putins Truppen auf die Ukraine diskutieren will, muss den „Guardian“ lesen. Auch ein Storytelling der Amerikaner hilft weiter.
Braucht man in unruhigen Zeiten ein starkes Militär? Trier widmet sich in gleich drei Ausstellungen dem Untergang des Römischen Reichs, fragt nach den Ursachen und zeigt die Folgen für die Stadt und den Erdkreis.
Nach dem Documenta-Desaster: Sogar der Bundeskanzler fordert Konsequenzen, aber die Verantwortlichen klammern sich an ihre Posten. Jetzt soll die Ausstellung nach antisemitischen Werken durchsucht werden. Reicht das?
Die Beweise für die Kriegsverbrechen der russischen Armee sind erdrückend. Wir seien Zeugen eines Vernichtungskriegs, der „alle Merkmale eines Völkermords aufweist“, stellt das „Zentrum Liberale Moderne“ fest. Bundestag und Bundesregierung müssten handeln.
Sie sind zwei bekannte Künstlerinnen, Russin die eine, Ukrainerin die andere. Früher arbeiteten sie zusammen – dann griff Russland die Ukraine an. Eine Geschichte darüber, wie der Krieg auch die Kunstwelt entzweit.
Endlich wird über seine Werke gesprochen: Ein Abend in der Deutschen Nationalbibliothek Frankfurt widmet sich den Büchern, die Marcel Reich-Ranicki geschrieben hat in der einzig angemessenen Form – als „Literarisches Quartett“.
Sind sozialistische und neoliberale Formen der Selbstoptimierung miteinander verwandt? Ines Geipel schildert, wie die Raumfahrtmedizin der DDR den Körper erforschte.
Er steht für das gute Gewissen des Kinderlieds, hieß es, als er im Jahr 2000 das Bundesverdienstkreuz bekam. Dabei steht er auch für dessen Unsinn und Hintersinn. Jetzt wird Fredrik Vahle achtzig Jahre alt.
Romane kann man nicht nur lesen, sondern auch besprechen. Das Literaturhaus Frankfurt war eines der ersten seiner Art. Jetzt feiert es 30 Jahre im Dienst an Werk und Publikum.
Es wird wieder um die Wette gelesen in Klagenfurt. Unter freiem Himmel und vor Publikum. Die Jury der „Tage der deutschsprachigen Literatur“ bleibt aber im Studio isoliert. Und der Bürgermeister ist etwas beunruhigt. Ein Zwischenbericht.
Dmitri Muratow hat seine Friedensnobelpreismedaille versteigert. 103,5 Millionen Dollar kamen dabei heraus, für durch den Krieg in Not geraten Kinder in der Ukraine. Wir hätten einen Vorschlag für den nächsten Friedensnobelpreis.
Berlins Regierende Bürgermeisterin ist Opfer eines Deep Fake geworden. Ein lange anberaumtes Gespräch mit dem Bürgermeister von Kiew wurde wohl von einem Hacker gekapert. Erst als der anfing, seltsame Fragen zu stellen, flog die Sache auf. Inzwischen äußerte sich Vitali Klitschko zu dem Vorfall.
Die UN-Hochkommissarin Bachelet meint, Israel sei für den Tod der Al-Dschazira-Reporterin Shireen Abu Akleh verantwortlich. Israel moniert, dass die Palästinenser die tödliche Kugel nicht herausgeben.
Gleich neun Auszeichnungen gewinnt der Film über das Leben des Schriftstellers Thomas Barsch. Während der Veranstaltung in Berlin erinnern Kulturstaatsministerin Claudia Roth und Wladimir Klitschko auch an den Ukrainekrieg.
Am kommenden Freitag wird erneut der deutsche Filmpreis verliehen. Alexandra Maria Lara und Florian Gallenberger vom Präsidium der Deutschen Filmakademie schildern im Gespräch die Lage im Kinoland.
John Goodman ist ein Präsenzpaket. Nicht nur dank seiner Physis sind seine Auftritte in Kino und Fernsehen gigantisch. Heute wird der Schauspieler siebzig.
„Kiss“ sind mit ihrer spektakulären Show ein letztes Mal auf Deutschland-Tournee. Unser Autor nimmt in der Frankfurter Festhalle Abschied von den Idolen seiner Jugend. Und sein Bruder sucht im Keller nach dem „Bravo“-Starschnitt.
Mit der Hit-Single „Boys & Girls“ gelang es Blur, aus billigen Einzelelementen ein kluges Songjuwel über die Vertauschbarkeit der Geschlechter im enthemmten Sommerurlaub zu machen. Und alle sangen mit.
Eumir Deodato hatte vor 50 Jahren einen großen Hit – und außerdem hat er fast 500 Alben arrangiert. Ein Glückwunsch zum 80. des genialen brasilianischen Musikers.
Wer 1971 die Alice Cooper Band in der Frankfurter Jahrhunderthalle erlebte, weiß: Allzu sehr hat sich der Sänger nicht verändert. Doch bei seiner „Detroit Muscle: Live Tour 2022“ hat er neue Songs im Gepäck.
In einer Erklärung von Donnerstagabend entschuldigen sich die Documenta-Kuratoren von Ruangrupa für die antisemitischen Bilder eines von ihnen eingeladenen Kollektivs. Das jedoch hält den Skandal nach wie vor nur für ein interkulturelles Interpretationsproblem.
Die Schau von Ugo Rondinones Werk in der Schirn Kunsthalle zieht die Besucher atmosphärisch in ihren Bann. Es ist die erste deutsche Überblicksausstellung des Künstlers.
Im 19. Jahrhundert scheute man keine Mühen, um Gärten in üppige Paradiese zu verwandeln. In Portugal herrlich zu besichtigen im Palastgarten von Pena und im Landschaftspark von Montserrate.
„Jurassic Park“ lässt grüßen: Neben moderner, zeitgenössischer und Schweizer Kunst versteigert Koller in Zürich das Relikt eines Kampfes zwischen Flugsaurier und Urfisch.
Sie war Künstlerin, dann erst wurde sie Picassos Muse. In Paris werden unbekannte Fotografien aus dem Nachlass von Dora Maar versteigert: eine einmalige Gelegenheit für Sammler.
Natürlich sind alle ganz emanzipiert und teilen sich den Haushalt. Aber das erste Kind katapultiert viele Paare zurück in eine traditionelle Rollenverteilung. Wie kommt das? Und wie verhindert man es?
Eltern sind nicht erst seit den Diskussionen um die Corona-Impfung skeptischer geworden, wenn es um den Schutz ihrer Kinder vor gefährlichen Erkrankungen geht. Bald könnte es eine weitere Impfempfehlung der Ständigen Impfkommission geben: gegen Meningokokken B.
Der Großteil der 3843 in Deutschland adoptierten Kinder wurden vom Stief-Elternteil angenommen. Die Zahl der Fremdadoptionen ist dabei stark gesunken. Insgesamt geht die Zahl der Adoptionen seit Jahren zurück.
Dmitri Muratow : Friedensheld
Ein Kommentar von
Michael Hanfeld
Desaster in Kassel : Ist die Documenta noch zu retten?
Ein Kommentar von
Niklas Maak
Neuregelung bei Sterbehilfe : Pardon, ich bin so frei!
Ein Kommentar von
Christian Geyer
Sender Euronews : PR-Kanal für die Scheichs?
Ein Kommentar von
Jürg Altwegg
Ingeborg-Bachmann-Preis : Wieder Wurst
Ein Kommentar von
Jan Wiele, Klagenfurt
Der Fall Assange : Fair nach Roth
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Patrick Bahners
Tag des Schlafes : Jetzt erst mal ein Nickerchen
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Edo Reents
Deutscher Filmpreis 2022 : Fallen gelassene Favoriten gehören dazu
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Peter Körte
Skandal um die Documenta : Die Judensau von Kassel
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Jürgen Kaube
Affenpocken-Leitfaden : Huch, hatten wir gerade Sex?
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Joachim Müller-Jung
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