Eine Gasse den Pragmatikern: Die nordrhein-westfälische Landesregierung will das Denkmalschutzgesetz so novellieren, dass über die Bausubstanz der Nachkriegszeit auf kommunaler Ebene entschieden wird.
Wenn wir etwas an uns entdecken, das wir an unseren Eltern nicht mochten, reagieren wir besonders empfindlich. Woher kommt diese Härte gegen uns und sie? Unsere Autorin auf Spurensuche in der Psychoanalyse.
Es konnte ihm nicht pathetisch, lang und ironisch genug sein: Jim Steinman schrieb die großen Hits von Meat Loaf, von Bonnie Tyler und sogar von Celine Dion. Jetzt ist der Komponist gestorben.
Lizenz für den unpolitischen Bürger: Ein Umfrage-Profi stellt fest, dass die Aufspreizungen auf politischer Bühne in krassem Missverhältnis zu dem stehen, was im Alltag wichtig ist.
Eine Herzmassage für die Klimapolitik mitten in der Pandemie – bringt die was? Joe Biden würde gerne die Weltrettung organisieren, doch auf seinem Klimagipfel trifft sich nicht die entschlossenste grüne Avantgarde.
Ein führender Adorno-Kritiker erhält den Adorno-Preis: Wussten die Kuratoren, was sie taten, als sie Klaus Theweleit für die Auszeichnung vorsahen, den Autor des Erfolgsbuchs „Männerphantasien“?
Eine Reise durch die Zeit ist ein Abenteuer. Britische Forscher haben ein Programm entwickelt, um vorher individuelle Risiken der Reisenden abzuklären.
Kaum schaltet man die Nachrichten ein, wird jemandem in den Arm gestochen. Impfung hier, Impfung da. Schon klar, was uns das sagen soll. Aber wie wäre es mit Alternativen? Zum Beispiel der Adresse „An der Goldgrube 12“?
Seit gut einem Jahr sind wir daran gewöhnt, uns die gummierten Bänder hinter die Hörmuscheln zu streifen, um unsere Masken zu befestigen. Unangenehm bleibt das Accessoire hinter den Ohren trotzdem, oder?
Wo immer in Frankreich die Grünen an der Regierung sind, ziehen sie durch. Sie schränken Freiheiten ein und bekämpfen die Kultur. Angeblich geht es gegen die Eliten. In Wahrheit geht es um Grundwerte.
Den Text von Bernhard Schlinks neuem Theaterstück gibt es für Kritiker vorab nicht zu lesen. Stattdessen meint sein Verlag Diogenes, man solle ein vorbereitetes Interview drucken. Was für eine fabelhafte Idee!
Ob bei ARD oder RTL: Überall im Fernsehen – und auch außerhalb – wird geduzt. Wir sind eben doch eine große Familie! Besonders in Krisenzeiten, oder meinen Sie, Sie gehören nicht dazu?
Warum sich abrackern, damit die Nachwelt einen nicht vergisst? Vor hunderttausend Jahren machte es eine Neandertaler-Gruppe besser. Ihre Spuren in Spanien zeugen davon.
Provenienzforschung kann sehr viel mehr, als nur Besitzer und Herkunft von Werken und Objekten ermitteln. Notizen von einer erstaunlichen Münchner Tagung.
Er wünschte sich eine Biographie, die nicht nur seine Sexualität beschreibt. Drei Jahre nach Philip Roths Tod sind zwei erschienen. Erfüllen sie den Wunsch?
Das Teatro Real setzt seinen Kurs fort, mitten in der Pandemie Oper vor Publikum zu bieten. Jetzt durfte Deborah Warner „Peter Grimes“ von Benjamin Britten inszenieren. Das Ergebnis ist bewegend.
Der inhaftierte russische Oppositionelle Alexej Nawalnyj wird für seinen Witz und Mut von vielen Landsleuten bewundert. Bei einigen regt sich aber auch Neid. Jetzt haben sich russische Bürger seinem Hungerstreik angeschlossen.
Ein Präsident definiert sich um: Wolodymyr Selenskyjs antirussische Rhetorik irritiert seine Stammwähler, ohne die Patrioten zu überzeugen. Ein Gastbeitrag.
Das alte Mobiliar des rheinland-pfälzischen Landtags soll in dessen Interimsquartier im Mainzer Landesmuseum bleiben. Archäologen sind empört über die Verdrängung römischer Denkmäler.
Als epischer Bruderkampf wurde John Steinbecks „Jenseits von Eden“ verfilmt. Fast verloren ging der anti-rassistische Aspekt des Romans. Heute ist er aktuell wie nie.
Auf zur Großabrechnung: In ihrem Buch „Die Selbstgerechten“ attackiert Sahra Wagenknecht die linksliberale Wohlstandsschicht und fordert mehr Solidarität mit dem eigenen Land.
Warum die komplexe Geschichte queeren Lebens in Deutschland wenig mit den gängigen Emanzipationserzählungen von Scham und Selbstbefreiung zu tun hat: Benno Gammerl legt eine Geschichte der Homosexualität in der Bundesrepublik vor.
Für einen neuen Band hat der Schriftsteller Botho Strauß einen alten Text über Ernst Jünger umgearbeitet und fährt das ganze Arsenal der Misogynie auf.
Ein Haus am Loch als Köder: Simone Buchholz gönnt ihrer Staatsanwältin Chastity Riley einen Ausflug in die Familiengeschichte. Wird das der Abschied für immer?
Ein Mann muss tun, was ein Mann tun muss: In „Heute stirbt hier Kainer“ reibt sich Martin Wuttke als lebensmüder Einsiedler zwischen Provinzscharmützeln auf.
Die Älteren kennen ihn aus Fernsehserien der Siebziger und Achtziger, die Jüngeren seine Stimme aus „Game of Thrones“: Im Alter von 77 Jahren ist der Schauspieler und Synchronsprecher Thomas Fritsch gestorben.
Bei Netflix läuft die Serie „Die Schlange“. Sie handelt von einem Mörder, der in den Siebzigern Urlauber tötete. Warum schauen wir uns das an? Ein Gespräch mit dem Psychiater Henning Saß über die Vorhersehbarkeit von Psychopathen.
Vier Meisterwerke und vielerlei knusprige Beilagen: Monte Hellman drehte einige der eigenwilligsten Filme des amerikanischen Kinos. Nun ist er im Alter von 88 Jahren gestorben.
Jean-Pierre Dardenne hat mit seinem Bruder Luc zahlreiche Dokumentar- und Spielfilme gedreht, die von großer Neugier auf Menschen zeugen. Nun wird der Filmemacher siebzig Jahre alt.
„Das Schweigen der Lämmer“ machte Anthony Hopkins zum Weltstar. Ein Gespräch über Lektionen des Alterns, das Überleben in der Pandemie – und wie aus dem Einzelgänger ein Menschenfreund wurde.
Nick Cave bereitet offenbar schon einen Nachlass vor, wie ein Prachtband zeigt. Dort erfährt man auch, was der Sänger alles so zeichnet – zu Meditationszwecken.
Viel Wind, aber kein Unwetter: Das Bayerische Staatsballett kämpft sich durch Andrey Kaydanovskiys neue Choreographie „Der Schneesturm“ nach Alexander Puschkin.
Kirill Serebrennikow darf seine Heimat wegen einer Bewährungsstrafe nicht verlassen. Jetzt hat er Richard Wagners „Parsifal“ in Wien per Videoschalte aus Russland inszeniert.
Im Frankfurter Stadtteil Nieder-Erlenbach gibt es Medizin für die Seele auf dem Parkplatz: Die Evangelische Gemeinde richtete schon zum zweiten Mal ein Drive-in-Konzert mit klassischer Musik aus.
Er überlebte als einziger seiner Familie den Zweiten Weltkrieg und wurde traumatisiert vom Zerstörungswerk des Menschen: Das Vermächtnis Frans Krajcbergs wird nun in Paris gepflegt.
Mit einer Schrift von Kopernikus zu den Sternen, mit der ersten je gedruckten Landkarte zurück zur Erde: Reiss & Sohn in Königstein feiert fünfzig Jahre Auktionen mit einem beachtlichen Angebot.
Versteigerungen finden in Zeiten der Pandemie selbstverständlich ohne Bieter im Saal statt. Das verändert das Geschäft zwar, macht es aber nicht unbedingt schlechter.
An den Schulen wurde seit Beginn der Pandemie vieles bewegt und erreicht. Dabei waren die Ausgangsvoraussetzungen in Deutschland alles andere als gut. Ein Gastbeitrag.
An der Naxoshalle eskaliert ein Konflikt zwischen Graffiti-Sprayern und Anwohnern, die neu zugezogen sind. Dies ist zumindest teilweise eine Geschichte über die Gentrifizierung des Frankfurter Ostends.
Die Deutschen wohnen auf immer mehr Quadratmetern pro Kopf. Das schadet Umwelt und Klima. Wie lässt sich Platz sparen und gleichzeitig die Wohnqualität steigern?
Wahlforschung : Kommen Sie mir nicht mit der Sonntagsfrage!
Ein Kommentar von
Christian Geyer
Joe Bidens Gipfel : Technik allein stoppt den Klimawandel nicht
Ein Kommentar von
Joachim Müller-Jung
Adorno-Preis für Theweleit : Vorsicht: Narr aktiv!
Ein Kommentar von
Christian Geyer
Hilfe für Zeitreisende : Wäre ich reich oder arm in Shakespeares London?
Ein Kommentar von
Tilman Spreckelsen
Impfen vor der Kamera : Piekser, so weit das Auge reicht
Ein Kommentar von
Hanne Kulessa
Maskenjubiläum : Übers Ohr
Ein Kommentar von
Edo Reents
Freiheitseinschränkungen : Frankreichs Grüne machen Ernst
Ein Kommentar von
Jürg Altwegg
Schlinks neues Theaterstück : Drucken Sie doch bitte, was wir wollen!
Ein Kommentar von
Harald Staun
Duzen in den Medien : Du und ich
Ein Kommentar von
Hanne Kulessa
Kindliche Neandertaler-Spuren : Spielend unsterblich
Ein Kommentar von
Tilman Spreckelsen
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