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Fast wie Bayreuth: „Berghain“ : Festspielhaus in ostdeutscher Brache

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Ähnlich exklusiv wie Bayreuth: Das „Berghain” in Berlin-Friedrichshain

Ähnlich exklusiv wie Bayreuth: Das „Berghain” in Berlin-Friedrichshain Bild: Andreas Pein

Das „Berghain“ gilt als bester Techno-Club der Welt. Jedes Wochenende kommen hunderte von Leuten in das ehemalige Berliner Heizkraftwerk, um durch die Nacht zu feiern. Unsere auf klassische Klänge spezialisierte Kritikerin Julia Spinola kam, um die Musik zu hören. Am Ende dachte sie an Bayreuth.

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          Die Tür ist berüchtigt. Sie gilt als eine der härtesten in der Berliner Clubszene. Unberechenbar und unbestechlich, so will es der Mythos, trifft ihr Bewacher seine Entscheidung darüber, wer hindurchdarf und wer nicht. Eine Bauchgefühlangelegenheit, eine Frage der Intuition, despektierlicher könnte man auch sagen: die pure Willkür.

          Der Mann an der Tür des „Berghain“ heißt Sven Marquardt und ist so umgänglich und freundlich, als wolle er mich über das furchteinflößende Äußere seines mit viel Metall und wüsten Tätowierungen verzierten Gesichts hinwegtrösten (siehe auch: Berlin: Die Macht der Nacht). Eigentlich ist er Fotograf und Grafiker und im „Berghain“ beileibe nicht nur dafür da, die bis zu dreitausend Feierwütigen pro Nacht durch die Tür zu schleusen. Ohne ihn gäbe es auch nicht die eindrucksvollen Bilder auf dem monatlich erscheinenden Programmflyer.

          Um sieben Uhr morgens geht es erst richtig los

          All denen, die in einer fortgeschrittenen Samstagnacht in der längsten Schlange Berlins ausharren und bis zum letzten Meter nicht vorhersehen können, ob sie aller demütig demonstrierten Geduld zum Trotz nach vertanen Stunden zu guter Letzt nicht einfach mit einem lakonischen Kopfschütteln wieder nach Hause geschickt werden, all diesen Menschen nützt das Wissen um Marquardts kunstsinnige Seele freilich gar nichts. Ich habe mir jedoch erzählen lassen, dass die freiwillig auf sich genommene Tortur des bangen Wartens, zu dem wohl auch die von Schritt zu Schritt wachsende Identifikation mit dem Aggressor gehört, den ersten Thrill des Abends stiften und daher ein unverzichtbarer Bestandteil des Vergnügens sein soll.

          Der erste „Thrill” des Abends: Komme ich rein?
          Der erste „Thrill” des Abends: Komme ich rein? : Bild: Andreas Pein

          Ich selbst kann diese Erfahrung weder teilen noch nachvollziehen. Die Vorstellung von Menschenmassen, die zwischen Metallabsperrungen darauf warten, nach willkürlichen Kriterien entweder erwählt oder abgewiesen zu werden, weckt in mir persönlich lediglich einen spontanen Reflex heftigsten Unwohlseins. Und so fühle ich mich, als ich an diesem Samstagmorgen gegen 5.30 Uhr dreißig den von hohen Gittern gesäumten Sandweg auf das als monumentaler Betonkasten erratisch in der Landschaft stehende ehemalige Heizkraftwerk zugehe und vor der Tür nicht die Spur einer Schlange entdecke, auch kein bisschen um mein Glück betrogen. Es wanken mir nur ein paar betrunkene und müde gefeierte Grüppchen entgegen. Fast könnte man meinen, die Party sei schon vorbei, und die Rede davon, um sieben Uhr morgens gehe sie erst richtig los, sei nichts als Angeberei.

          „Kannste das mal bitte benutzen?“

          Mir kann das egal sein, ich bin ohnehin nicht zum Feiern gekommen, sondern zum Hören. Der Unterschied ist mir wichtig. Ich will herausfinden, was es mit der zurzeit viel beschworenen Überschneidung von anspruchsvoller Techno-Kultur und avancierter E-Musik auf sich hat. Wie meine an Beethoven und Schönberg und Donaueschingen gewöhnten Ohren als die einer prinzipiell am Werkbegriff hängenden und insofern konservativen Musikkritikerin auf den elektronischen Angriff aus der Anlage der britischen Soundsystem-Pioniere Funktion One reagieren werden.

          Herr Marquardt lehnt lässig an einem der Metallgitter und nickt mir freundlich zu. Auf dem Weg in schummrige Innere werde ich durchsucht: keine Waffen, kein Fotoapparat, keine Drogen. Doch, Moment mal, was ist das? Ein Nasenspray.
          „Kannste das mal bitte benutzen?“
          „Aber gern!“

          An der Kasse hole ich mir gegen zehn Euro den Eintrittsstempel ab. Ich habe vor lauter Nachdenken über den Türsteher und die Schlange ganz vergessen, dass ich auf der Gästeliste stehe - die es auch im „Berghain“ gibt, wenngleich sie dort sehr kurz ist - und daher eigentlich nichts bezahlen müsste. In der Eingangshalle, wo an der Garderobe wie im Kino Süßigkeiten verkauft werden, ist es plötzlich wieder ganz hell, wohl damit man die riesige, aus 175 Aluminiumplatten bestehende Wandarbeit des polnischen Künstlers Piotr Nathan erkennen kann, durch die hindurch man ins Innere des Clubs gelangt: „Rituale des Verschwindens“ heißt sie sinnigerweise und zeigt katastrophische, kraftstrotzende Naturszenen, die die Elemente symbolisieren: ausbrechende Vulkane, Wüstenstürme, das wild gewordene Meer.

          „Und dann ging's los“

          Auf dem Weg über die große Metalltreppe zur ersten Tanzfläche, dem eigentlichen „Berghain“, verschließe ich mir noch schnell mit einem Paar Ohrstöpseln die Gehörgänge , damit mich dieser Clubbesuch nicht unversehens berufsunfähig macht (was für ein absurder Vorgang, wenn man kommt, um etwas zu hören). Dass die hier vorherrschenden Bassfrequenzen nicht übers Ohr, sondern nur über die Knochen wahrnehmbar sind, spüre ich, während ich einer Masse von Männerleibern zusehe, die in einem surrealen Lichtermeer zu einem brutalen, monotonen Stampfen zucken. Die Wucht aus den Lautsprechern fegt mich wie eine Sturmböe zur Seite, danach macht sie es sich einfach als eine Art Herz-Lungen-Maschine in mir bequem. Aber das Techno-Gedröhne im „Berghain“ interessiert mich nicht. Mein Ziel ist ist die Panoramabar eine weitere Eisentreppe höher, wo später Henrik Schwarz live mit seinem Laptop Musik machen wird.

          Am Vortag habe ich Henrik Schwarz in einem Café getroffen. Er trägt T-Shirt und wollene Strickjacke und strahlt mit seinem vergnügten, jungenhaften Gesicht eine ungebändigte Lebensfreude aus. Die halbe Kindheit war er damit beschäftigt, Musik zu machen, obwohl er kein Instrument gelernt hat. Der Jazz hat ihn beeinflusst, dann auch Funk und Soulmusik. Er beginnt mit ersten DJ-Sets während der Oberstufenzeit in seiner Heimatstadt Ravensburg am Bodensee. 1991 kauft er sich den ersten Computer und eine Soundkarte, schließlich einen Laptop, den man mit in den Club nehmen kann. „Und dann ging's los.“ Er beginnt, seine ersten eigenen Produktionen zu machen, indem er zu Hause kleine „Musikschnipsel“ herstellt, die er im Club in Echtzeit neu zusammensetzt. Nach einem Grafikdesign-Studium in Ravensburg zieht er nach Berlin, in die neue Hauptstadt der Techno-Musik. 2003 veröffentlicht er seine erste Maxi-CD und gründet im folgenden Jahr sein eigenes Label Sunday Music.

          Das Zusammensetzen der gesampelten Tracks ist immer noch das ganze Prinzip, doch wird es immer weiter verfeinert. Wenn Henrik Schwarz jetzt in die Panoramabar kommt oder - als mittlerweile international gefragter DJ und Produzent - an einem anderen Ort irgendwo zwischen Finnland, Amerika und Japan auftritt, bringt er seine geschätzten zehntausend Schnipsel mit und kombiniert sie mit Hilfe eines Computerprogramms, das ihm vierzehn Spuren und „irrsinnige Kombinationsmöglichkeiten“ bietet.

          Die Tanzfläche leert man nur einmal

          Die Panoramabar ist heller, freundlicher als das „Berghain“. Die Menschen sehen irgendwie glücklicher aus, man sieht weniger Leder und gepiercte Oberkörper, die Atmosphäre ist nicht ganz so obsessiv-schwul wie einen Stock tiefer. Davon zeugt auch das riesige Bild, das über dem schwarzen Hartgummitresen hängt und von dem Turner-Preisträger Wolfgang Tillmanns stammt: Es zeigt die Nahaufnahme einer Vagina. Ein sich in schlangenartigen Bewegungen um sich selbst drehender Narziss mit blankpolierter Glatze und ein blasses Knäblein mit dunklen Augenringen in goldenen Hotpants sind die auffälligsten Gestalten der ansonsten in Leggings, Jeansröcken, T-Shirts und Turnschuhen eher robust und alltäglich wirkenden Masse der Tanzenden.

          Als ich komme, legt ein DJ namens Toni Lionnie auf. Es klingt alles ein bisschen sehr einförmig in meinen Ohren, aber leichter, glitzernder als unten im „Berghain“: ein ostinater Grundrhythmus mit mal neckisch vor sich hin piepsendem, mal als elektronischer Eisregen herabtröpfelndem Klang-Geplänkel darüber. Ich hole mir etwas zu trinken, stelle mich neben die sogenannte „Kanzel“ der DJs, wo die Plattenspieler an Eisenketten von der Decke herabhängen, öffne Hirn und Ohren und warte darauf, von irgendetwas ästhetisch gepackt, beeindruckt, gefangen zu werden. Doch wer immer das ist, der diesem Toni Lionnie gerade am Plattenpult nachgefolgt ist, er hat kein Glück und bricht fürchterlich ein. Nichts, was er zu mischen versucht, passt zusammen. Entweder hört es sich an, als würde die Musik sich an sich selbst verschlucken, oder - noch schlimmer vor einem Publikum, das tanzen will - sie beginnt zu stolpern und schließlich beinahe ganz zu ersterben. Die eben so freundlichen Menschen reagieren wie Raubtiere, denen man ihre Fleischbrocken vor der Nase weggezogen hat. Der Kerl hinter den Plattenspielern wird gnadenlos zusammengebuht, die Tanzfläche leert sich. Das macht man im „Berghain“ als DJ nur einmal, lasse ich mir sagen.

          Inzwischen ist es glücklicherweise schon kurz vor sieben Uhr morgens, sodass Henrik Schwarz in der Kanzel seinen Laptop auspacken und gleich beginnen kann, die Atmosphäre zu retten. Programm und Anfangszeiten, erfahre ich, werden immer streng eingehalten im „Berghain“. Das Publikum kommt auf die Tanzfläche zurück, jubelt ihm schon nach den ersten erfolgreich gemischten Tracks zu. Überhaupt scharen sich eine ganze Reihe von Fans und Freunden um die Kanzel. Tatsächlich hört sich diese Musik deutlich anders an. Zwar beginnt auch bei Henrik Schwarz alles in jener typisch monotonen rhythmischen Stabilität, die ich den ganzen Morgen über schon bis zum Überdruss gehört habe, doch es bleibt nicht so. Phasenverschiebungen, wie in der Minimal Music, manchmal auch drastische rhythmische Schnitte oder allmähliche Transformationen brechen das starre Korsett der House-Musik auf. Vor allem aber ist das, was über dem rhythmischen Grund geschieht, ungleich farbiger, phantasievoller, ja visionärer. Ein ausgedehntes Klaviersolo führt ebenso weit ab von den Klangklischees des Techno wie unvermittelt basslos schwebende Gesangspassagen, Marimba-Improvisationen oder exotische Trommelmusiken.

          „Und dann passiert vielleicht etwas in den Köpfen“

          Henrik Schwarz sagt, die Szene habe das Problem, „dass es an vielen Stellen auch sehr flach ist und nur um Party geht oder Drogen“. Worum geht es ihm? „Sieben oder zehn oder zwanzig Sounds verschiedensten Ursprungs können, wenn sie zusammentreffen, plötzlich eine Art Emulsion ergeben. Das ist, als realisiere sich eine abstrakte Idee“, sagt er und leuchtet mich mit wachen Augen an. „Dann hört man vielleicht etwas, was mit Afrika zu tun hat und mit Netzwerken und gleichzeitig etwas sehr Physisches ist, und das kommt dann alles zusammen. Und dann passiert vielleicht etwas in den Köpfen, dann geht man vielleicht anders aus dem Laden wieder raus.“

          In den Köpfen etwas zu bewirken ist das Ziel von Henrik Schwarz, und er nennt es ganz selbstverständlich in einem Atemzug mit dem „jeder anderen Kunst“. Als Komponist möchte er sich nicht bezeichnen, das erschiene ihm anmaßend. Was er versucht, ist nicht mehr und nicht weniger, als die Wahrnehmung seines Publikums maximal zu öffnen für heterogenste, unvorhersehbare Eindrücke. „Wenn das Publikum sehr mitgeht, kann ich sehr mutig werden“, sagt er. „Wenn ich spüre, denen fällt es schwer zu folgen, dann mach ich's denen leichter.“

          In der Panoramabar des „Berghain“, das für Schwarz konkurrenzlos den „besten Club der Welt“ darstellt, muss er es den Leuten nicht leichtmachen. Mit größter Konzentration und viel Feingefühl steht er an seinem Laptop wie in einem Labor, den wachen Blick voller Spannung auf die Tanzfläche gerichtet, tüftelt an den Tasten herum, bis er schließlich die gerade ersonnene Kombination seiner „Schnipsel“ mit einer großen Begeisterungsgeste aktiviert und sich wild tanzend selbst an ihr erfreut, wie um ihre Brauchbarkeit an sich selbst auszuprobieren.

          Zwischendurch gehen zweimal kurz die Jalousien auf

          Der größte Antrieb dieses Musikers ist eine unstillbare ästhetische Neugierde. Am wichtigsten sei es, erzählt er mir, wann immer es gehe, über den Tellerrand zu gucken. Er hört sich deshalb alles Mögliche an, geht nicht nur in Clubs, sondern auch in die Oper oder in die Philharmonie. Remixe findet er interessant, wenn Welten darin aufeinanderprallen. Für seine Plattenproduktionen sucht er nun Instrumentalisten, die mit ihm im Studio zusammenarbeiten. Außerdem tüftelt er an einem Computerprogramm herum, das nach bestimmten algorithmischen Codes Musik generieren soll: „Ich selbst kann nur Tasten drücken, aber ich kann den Computer dazu bringen, ein Klaviersolo für mich zu erzeugen.“ Das müsste natürlich eines sein, das noch nie jemand gespielt hat, am besten eines, das man real gar nicht spielen kann.

          Meinen Vorsatz, zwischen dem Hören und dem Feiern einen grundlegenden Unterschied zu machen, gebe ich gegen 7.30 Uhr auf. Das „Stück“, das Henrik Schwarz spielt, dauert anderthalb Stunden, also etwa so lang wie zum Beispiel Alban Bergs „Wozzeck“. Natürlich kann man es nicht nur hörend rezipieren: Die Form ist zu beliebig, eben nur gereiht. Aber dennoch stimmt es schon, dass sich am Ende, wie Schwarz sagt, „alles wieder irgendwie zu einem Ganzen schließt“. Das aber ist eine Erfahrung, die man tatsächlich nur machen kann, wenn man sich einlässt auf die speziellen Rezeptionsbedingungen der Clubmusik, die auf das synästhetische Gesamterleben von Bewegung, Raumempfinden, Körpergefühl, Imagination, Hören und Sehen abzielen. Also habe ich irgendwann angefangen zu tanzen.

          In der Kanzel steht neben Henrik Schwarz ein Mann, der die Lichtregie mit dem gleichen Feingefühl regelt, wie Schwarz seine Tasten drückt. Er wechselt die Farben und steuert die Lichtkegel, die durch den Raum schwirren, und hin und wieder schießt er die weißen Schwaden einer Nebelkanone genau vor meiner Nase ab. Während der Raum in ein pulsierendes Rot getaucht ist, wird der rhythmische Grund weicher und nachgiebiger. Zwischendurch gehen zweimal kurz die Jalousien auf, und die Menge jault kokett auf, als fürchte sie, durch das hereinscheinende Tageslicht gleich zu Staub zu zerfallen. Nach und nach bekomme ich eine Ahnung davon, dass man sich diese Musik ganz räumlich und körperlich einverleiben muss, um etwas von ihrer Ästhetik zu begreifen, dass man sich in ihr verorten kann wie in einer surrealen Landschaft, deren unmögliche Dimensionen und jäh auftauchende Perspektiven man nur wandernd erkunden kann. Ein Ekstatiker wie der Komponist Karol Szymanowski hätte seine Freude an alldem gehabt.

          Am Ende der Nacht, die ein heller Morgen ist, erinnert mich all das an Bayreuth: das Brüten in einer Art Klanguterus, Regressionsnähe und synästhetisches Versinken als mehr oder weniger uneingestandene Ziele einer doch irgendwie auf sinnliche Überwältigung ausgerichteten Ästhetik. Auch die mythenumrankte Exklusivität des Ortes und seine kultivierte Hermetik verbinden das „Berghain“ mit dem Festspielhaus: hier die unberechenbare Tür, dort die unerfindlichen Kriterien der Kartenvergabe, beide Male verbunden mit der lustbesetzten Qual des Wartens. Und in beiden Fällen sucht man den Exzess an exterritorialen Orten: in einem ehemaligen Heizkraftwerk in einer ostdeutschen Brache und, erhabener natürlich, hoch oben auf dem Hügel über dem gewöhnlichen Getümmel der fränkischen Kleinstadt. Auf allen Schnickschnack muss um der puren Idee des Unternehmens willen verzichtet werden: keine Logen und kein Plüsch in Bayreuth, keine Spiegel und kein Glamour im „Berghain“.

          Ist es wirklich Zufall, dass die Bilder, die Sven Marquard für die Programmflyer entwirft, unmittelbar als Bühnenentwürfe für eine neue „Ring“-Inszenierung im Festspielhaus taugen würden? Menschen mit Schildern und Helmen, der Arm eines Baukrans, der aussieht, als wäre er im Pixar-Filmstudio zum Leben erweckt worden, und einen prima Fafner abgäbe (nur der anzügliche Mai-Entwurf wäre eher etwas für die Wolfsschluchtszene im „Freischütz“).

          Doch nein, die Zeiten, da dieser Vergleich getragen hätte, gehören längst der Vergangenheit an. Denn während man im „Berghain“ immer asketischer, strenger und hermetischer wird, Interviews verweigert, die Kommerzialisierung scheut und die allerorten zunehmende Schematisierung des Ausdrucks als Bedrohung empfindet, liegt Bayreuth im Ausverkauf des großen Festivalwarenhauses inzwischen ja längst ganz oben auf dem Grabbeltisch.

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